|
|
Eine wirklich fragwürdige Figur Wir baten den TIWAG-Chef zum Interview FRAGEN OHNE ENDE
E-Mail vom 14. Dezember 2004 an bruno.wallnoefer@tiwag.at:
„Sehr geehrter Herr Dr. Wallnöfer!
Auf mehrfache Anregung hin und im Bestreben, auch die andere Seite zu Wort kommen zu lassen, möchte ich Sie höflich ersuchen, mir in einem Interview für die Internetseite www.dietiwag.at einige Fragen von allgemeinem Interesse beantworten zu wollen.
Ich hoffe sehr auf Ihre Zusage und bitte um baldige Antwort, damit wir Ort und Termin vereinbaren können.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Ötztal
Markus Wilhelm“
Der TIWAG-Vorstandsdirektor, so unerwünscht er sonst vielfach sein mag, hier, bei uns, ist er wirklich gefragt! Ein unzensuriertes Gespräch bietet ihm endlich die Chance, vor einem großen Publikum zu beinharten Fragen Stellung oder wenigstens Entstellung zu nehmen. Endlich einmal nicht über Volt und Watt sondern über Dinge reden zu können, von denen er eine Ahnung hat. Welch ein Angebot! Welch eine Einladung!
Aber, so leid es uns (für ihn) tut, er, der bei jedem Sackhupfen dabei ist, wollte ihr nicht nachkommen! Wie bei der Einladung zur Eröffnung des Biowärmewerks in Längenfeld und wie bei der Einladung zur „Optionen“-Präsentation in Vent hat er sich auch hier selber ausgeladen.
In meiner Verzweiflung habe ich dann noch einen seiner hochgestellten Freunde in der Landespolitik davon informiert, daß ich „Bruno Wallnöfer in sehr höflicher Form ein Interview (für www.dietiwag.at (jetzt: www.dietiwag.org)) angetragen habe“ und diesem vorgeschlagen, er möge doch seinen „Freund davon überzeugen, daß es auch für ihn nur von Vorteil wäre, wenn er sich diesem Angebot nicht entzieht“. Aber selbst dessen Intervention vermochte Wallnöfer nicht mehr umzustimmen. Schade. Wirklich schade.
Für ihn. Denn das Interview findet trotzdem statt. Vor uns kann er sich nämlich nicht verstecken. Ein Mensch in seiner Position, und sei er dort noch so deplaziert, hat sich solchen Fragen zu stellen. Jetzt führen wir das Interview eben öffentlich ab. Hier.
Und zwar hart, aber fair. Herr Wallnöfer, Sie können nach wie vor in diesen Ablauf eingreifen. Mail genügt. Auf jede hier vorgelegte Frage bekommen Sie zwei, drei Tage Zeit für die Beantwortung. Das müßte reichen, um sich etwas zu überlegen, in Ruhe Ihre Unterlagen durchzusehen oder Rat einzuholen. Dann kommt die nächste Frage. Natürlich können Sie auch später noch auf weiter zurück-liegende Fragen antworten, wenn Sie zur Einsicht gekommen sein sollten, daß es besser für Sie ist.
So wollen wir also froh beginnen.
Wenn ich mich so mit Leuten in der TIWAG unterhalte oder auch mit Leuten in der ÖVP, kommt eigentlich immer heraus: Der Wallnöfer ist ein , ein . Auch Journalisten finden, Sie sind einfach ein . Warum, glauben Sie, sind Sie so wahnsinnig unsympathisch?
WALLNÖFER:
Sie haben sich kürzlich in einem Radio-Interview, im „Interview am Samstag“ von Markus Sommersacher gezählte sechsmal mit „Herr Generaldirektor“ anreden lassen, was Sie nicht sind. Sie haben dabei nicht ein einziges Mal auch nur den Versuch gemacht, diese Anrede zurückzuweisen. Das geht ja schon sehr in Richtung einer Titel-Anmaßung. Haben Sie eigentlich noch nie überlegt, sich wegen Ihres behandeln zu lassen?
WALLNÖFER:
Sie verwechseln im Gespräch mitunter Umsatz mit Gewinn. Man steht schon ziemlich fassungslos vor soviel Unvermögen. Wie haben Sie es trotz dieser Unbedarftheit, die ja zum Greifen ist, geschafft, TIWAG-Chef zu werden? Einfach durch die politischen Seilschaften?
WALLNÖFER:
Angesichts ihrer völligen hat es keinen Sinn, irgendwelche inhaltliche Fragen zu stellen, zum Beispiel in Bezug auf die schmutzigen „Cross-Border-Leasing“-Verträge der TIWAG. Aber vielleicht können Sie uns zum Beispiel den Vertrag zeigen, mit dem die gesamte Kraftwerksgruppe Sellrain Silz an zwei amerikanische Finanztrusts verschachert worden ist. Der müßte irgendwo bei Ihnen im Tresor sein, mehr als 1000 Seiten dick, bitte könnten Sie uns den einmal zeigen?
WALLNÖFER:
Sie haben ja auch, damals als Chef der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), Ihre Unterschrift unter jenes juristische Machwerk gesetzt, mit dem das Kanalsystem und die Kläranlage der Landeshauptstadt für 250 (zweihundertfünfzig!) Jahre an eine US-Briefkastenfirma verpfändet worden sind. Haben Sie einen auch nur blassen Schimmer davon, was Sie da unterschrieben haben?
WALLNÖFER:
Sie verdienen als Vorstandsdirektor, pardon, nein, nein, Sie bekommen als Vorstandsdirektor der TIWAG, verdienen tun Sie’s ja wirklich nicht, fünfzehnmal im Jahr jeweils 20.000 Euro. Ergibt 300.000 Euro brutto im Jahr, bitte korrigieren Sie mich, wenn’s nicht stimmt, auch nach oben hin. - Und dann beziehen Sie auch noch TIWAG-Billigstrom, das heißt: für jede Kilowattstunde, die Sie brauchen, bezahlen Sie nur etwa die Hälfte des Tarifes, den wir alle zahlen. Ich will Sie gar nicht fragen, ob das nicht ein Schlag ins Gesicht für alle jene Kleinverdiener ist, denen ruckzuck der Strom abgedreht wird, wenn sie mit der Bezahlung entsprechend in Rückstand geraten. Aber Sie dürfen trotzdem darauf antworten.
WALLNÖFER:
Wenn Sie den Mund aufmachen, kommt immer die selbe Leier. Zum Beispiel jüngst wieder in der Handelskammer. Das ist nicht wie auswendig gelernt, sondern das ist auswendiggelernt. Sie sind so blank in der Sache selbst und daher logischer Weise so unsicher, daß Sie sich krampfhaft an die paar eintrainierten und fixfertig abgespeicherten Standardsätze klammern. Und so kommt es dann wortgleich aus Ihnen heraus im Juli, im August, im September, im Oktober, im November und im Dezember, ich könnte Beispiele nennen, monoton wie bei einem Schulkind, das ein Gedicht zum hundersten Mal voller Überdruß herunterradelt. Wie kann man nur mit einem derartigen Unvermögen so weit hinauffallen? Erzählen Sie unseren Lesern ein bißchen.
WALLNÖFER:
Sie kennen den „Optionenbericht“ auswendig. Das ist ja das Schlimme! Von dem was drinnen steht, haben Sie keine Ahnung. Bei der öffentlichen Präsentation im Landhaus haben Sie bei ihrem Einsager nachfragen müssen, ob „der Fischbach und der Winnebach in der Nähe vom Sulztal“ sind. Und das nach fünf Monaten Ihrer Nonstop-Propaganda für den Sulztalspeicher! Glauben Sie nicht auch, daß es ein - demokratiepolitisch gesprochen - geradezu verbrecherischer Akt der Landespolitik war, ausgerechnet Sie zum TIWAG-Chef zu machen?
WALLNÖFER:
Leute, die Sie besser kennen, die mit Ihnen zusammenarbeiten müssen, bezeichnen Sie von Ihrem Auftreten her, von Ihrem Gehabe her als - ich ja weiß nicht, ob ich das hier so sagen darf - ja, Faschisten. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung, Herr Dr. Wallnöfer! Aber selbst von Leuten, die Ihnen sehr nahe stehen, werden sie als „Rechtsaußen“ eingestuft. Da hört man z.T. so degoutante Sachen, daß wir sie hier gar nicht ausbreiten wollen. Selbst Ihr Stiefzwilling van Staa hat Sie schon öffentlich als „Stahlhelm“ bezeichnet und Ihnen „Ostblockmethoden“ vorgeworfen. Begreift man da irgendwann einmal, wenn das in dieser Dichte auftritt, in einem etwas helleren Moment, den ja auch Sie vielleicht haben, was für ein „Weh“ man möglicherweise ist?
WALLNÖFER:
Sie haben seinerzeit Ihr Büro im Rathaus auf Kosten der Steuerzahler umbauen lassen. Als Sie dann zu den Stadtwerken abgeschoben worden sind, haben Sie dort Ihr Büro auf Kosten der IKB-Kunden umbauen lassen. Und als Sie an die TIWAG-Spitze gehievt wurden, haben Sie sich dort als erste Amtshandlung die Vorstandsetage protzigst herrichten lassen - um wohl mehr als 1 Million Euro, die Sie von unseren Stromtarif-Einnahmen abgezweigt haben. Wie defekt muß eine Psyche sein, frag ich mich, wie unterentwickelt ein Selbstbewußtsein, das so krankhaft auf Pomp und Schein angewiesen ist. Das sind, auch Ihr neuer Dienst-BMW, ja alles Krücken für eine verkrüppelte Seele. So seh ich das. Möchten Sie darüber sprechen?
WALLNÖFER:
Sie haben ja die IKB ganz schön heruntergewirtschaftet, nicht? Sogar die Pensions-rückstellungen waren aufgebraucht, wie man hört, sozusagen die Firma zum dringenden Fall eines Übernahmekandidaten gemacht. Was glauben Sie, wie lange werden Sie brauchen, bis Sie die TIWAG auch so weit haben?
WALLNÖFER:
Sie haben einmal gesagt, ich zitiere aus Tirol Heute vom 25. Oktober 2004: „Falsch ist es, jedwede Investition welcher Art zu tätigen, die sich nicht rechnet, die also nicht mindestens so viel Geld zurückverdient, wie sie gekostet hat. Das ist Betriebswirtschaftslehre 1. Stunde, und daran muß sich eine Aktiengesellschaft wie die TIWAG schon halten.“ Zitat Ende. Wäre nach dieser Vorgabe nicht Ihr Stiefzwilling schon in der ersten Stunde BWL gescheitert, indem er in Sie als TIWAG-Chef investiert hat?
WALLNÖFER:
Zum Atomstrom-Import der TIWAG, zu den Abtauschverträgen mit den deutschen Energie-konzernen, zum Pumpstromverschleiß frage ich Sie gar nichts, das tu ich uns nicht an und vor allem Ihnen nicht an. Da sind Sie wirklich unbeleckt. Aber zu einer anderen Sache können Sie uns vielleicht etwas sagen. Es soll, hört man, Maulwürfe in der TIWAG geben. Ist ja interessant. Erzählen Sie!
WALLNÖFER:
Und da haben Sie immer noch nichts gefunden? Mein Beileid, Herr Direktor. Und das trotz des tollen Spitzelsystems, das Sie im Haus installiert haben? Ach! - Jaja, wenn’s einmal nicht läuft, dann läuft’s halt einmal nicht. Da kann man nichts machen. Glauben Sie, haben Sie sich da vielleicht auch ein bißchen übernommen?
WALLNÖFER:
Sie sollen einmal über van Staa gesagt haben: „Der Van ist zu nichts nutz.“ So sehr man Ihnen in dieser Einschätzung rechtgeben möchte, für Sie war er offenbar doch zu etwas nutz. Ohne ihn säßen Sie heute noch im Magistrat im wahrsten Sinn des Wortes in einer Abstellkammer und warteten dort auf Ihre Pension. Pension - das ist das Stichwort für meine nächste Frage. Wie haben Sie sich denn das mit der Pension gerichtet?
WALLNÖFER:
In drei Jahren haben haben Sie Anspruch auf eine fette Politikerpension. Stimmt das?
WALLNÖFER:
Sie waren ja auch neben Ihren politischen Funktionen als amtsführender Gemeinderat und dann Stadtrat und ÖVP-Klubobmann, also nebenher (!) auch noch leitender Beamter der Stadt Innsbruck. Wie immer das gehen mag, aber Sie haben dafür seinerzeit 75 Prozent des Gehalts eines Senatsrates eingestreift. Stimmen meine Informationen?
WALLNÖFER:
Sie haben da sozusagen als Finanzstadtrat Wallnöfer den leitenden Beamten Wallnöfer kontrolliert? Und haben Sie ihm auf die Finger geklopft?
WALLNÖFER:
Ist es so, daß Sie derzeit als städtischer Beamter karenziert sind und Ihre Beiträge, von wem auch immer, weitergezahlt werden, damit Sie auch hier den Pensionsanspruch nicht verlieren?
WALLNÖFER:
Demnach hätten Sie sich also bereits zwei saftige Pensionsansprüche gesichert. Wie haben Sie das dann bei der IKB geregelt?
WALLNÖFER:
Die IKB ist ja öffentliches Eigentum. Eine IKB-Pension müßte ja nach dem Bezügebegrenzungsgesetz mit Ihrer Politikerpension zusammengezählt und mit ca. 13.000 Euro monatlich gedeckelt werden. Die berühmte Gehaltspyramide. Da würde Ihnen ja etwas von Ihrer zweiten Pension weggenommen. Wie sind Sie dieser Regelung ausderwichen?
WALLNÖFER:
Man kann das ja so machen, daß man in eine private Pensionskassa einzahlt oder einzahlen läßt, oder indem man sich eine Einmal-Abfertigung ausbezahlen läßt oder sich im Dienstvertrag Bonifikationen sichert usw. Welche Lösung haben Sie da gefunden?
WALLNÖFER:
Und bei der TIWAG? Wie sieht da Ihre famose Regelung aus?
WALLNÖFER:
Sie werden also, hoffentlich sehr bald, hätte ich beinahe gesagt, einmal drei Pensionen bekommen? Eine fetter als die andere. Ich frage nicht, ob das richtig ist. Richtig ist das natürlich nicht. Ich frage nur, ob das stimmt.
WALLNÖFER:
Ich weiß, eigentlich kennen nur van Staa und Eberle den Inhalt Ihres TIWAG-Vertrages. Deswegen hat Sie der Landeshauptmann ja auch so schön in der Hand. Fürchten Sie sich eigentlich manchmal davor, daß die ganze Geschichte trotzdem ans Licht kommt?
WALLNÖFER:
Ich verstehe, Sie wissen auch genug über van Staa. Gleichgewicht des Schreckens, sozusagen. Ja, ja, ja. Meinen Sie zum Beispiel die, wie viele sagen, verbrecherische Sache mit der „IKB-Sanierung“, wo man vor lauter Dreck am Stecken den Stecken nicht mehr sieht?
WALLNÖFER:
Erzählen Sie uns doch bitte einmal etwas über den frisierten Business-Plan der IKB, in dem die Kommunalbetriebe - gegen alle Fakten -überbewertet worden sind, um den Einstiegspreis, den die TIWAG zu bezahlen hatte, in die Höhe zu treiben. Nur damit der damalige Innsbrucker Bürgermeister die Stadt ein bißchen entschulden konnte.
WALLNÖFER:
Würden Sie, ich mein jetzt Sie persönlich, würden Sie diese Machenschaften kriminell nennen? Immerhin geht’s ja um Volksvermögen.
WALLNÖFER:
Wie sieht das heute aus, wenn man Ihren seinerzeitigen famosen Business-Plan der IKB mit den Zahlen vergleicht, die die IKB heute schreibt und die weit von den damals erfundenen entfernt sind? Herr Dr. Wallnöfer, Sie grinsen, wie immer. Ist Ihnen alles wurscht?
WALLNÖFER:
Von meiner Cousine die beste Freundin arbeitet in der TIWAG. Sie sagt, daß Sie sich jetzt, mittendrin in unserem einseitigen Gespräch, furchtbar über dieses Interview hier ärgern. Schon über den Titel: "Eine fragwürdige Figur". Ist das so?
WALLNÖFER:
Schauen Sie, ein Mensch kann ehrwürdig sein, auszeichnungswürdig oder liebenswürdig, zum Beispiel. Das sind Sie, Herr Wallnöfer, alles ganz gewiß nicht. Aber Sie sind fragwürdig. Das dafür sehr. Verstehen Sie mich?
WALLNÖFER:
In Tirol nimmt man Ihrem Stiefzwilling van Staa ja gar nichts mehr ab. Nicht einmal die Beichte. Mußte er deswegen zu den Patern ins Burgenland ausweichen?
WALLNÖFER:
Und Sie hat er zu sich ins Kloster zitiert? Ha! Fürchten Sie, daß er ihnen zwischen zwei Rosenkränzen Ihre Absetzung als TIWAG-Chef mitteilen wird?
WALLNÖFER:
Karwoche, Klausur, Kloster, Fasten, Exerzitien. Glauben Sie eigentlich, lassen Sie mich ausreden, glauben Sie eigentlich, ich bin noch nicht fertig, glauben Sie eigentlich, daß in Ihrem Falle beten noch hilft?
WALLNÖFER:
In ihrem Antrag auf Unterlassung behaupten die Anwälte der TIWAG, daß ich das „Fortkommen der Klägerin“ behindere. Bei aller Kritik, Herr Dr. Wallnöfer, also Ihr Fortkommen und zwar Ihr baldiges, möchte ich auf keinen Fall behindern. Glauben Sie mir das?
WALLNÖFER:
Noch einmal zurück zu Ihrer Klostershow, den Exerzitien, die Sie im Boulevard so heraushängen lassen haben. Ist Ihnen beiden denn gar nichts zu blöd, hätte ich jetzt beinahe gefragt. Ich ziehe diese Frage zurück. Die ist ja hinlänglich beantwortet. Also frage ich Sie, Herr Noch-TIWAG-Chef, ob Sie und der Herr Noch-Landeshauptmann in dieser Woche in Sachen Cross-Border-Leasing und IKB die Dinge so weit verabredet haben, daß da nicht noch etwas passiert?
WALLNÖFER:
Ist es da nicht auch, bitte, ich kann schweigen wie eine Nonne im Kloster Marienkron, vor allem um das Thema Provisionen gegangen in Zusammenhang mit den Cross-Border-Geschäften der IKB?
WALLNÖFER:
In der Tiroler Kronenzeitung wird im Zusammenhang mit den CBL-Geschäften das Thema „Provisionen“ ja bereits heiß diskutiert. Wie läuft denn so etwas? Erklären Sie das einmal unseren Lesern.
WALLNÖFER:
Wenn Sie wollen „off the records“: Wenn solche Summen fließen, fließen die dann zuerst in die IKB bzw. TIWAG und von dort zur Partei oder über einen anderen Umweg?
WALLNÖFER:
Sind Sie sicher, daß alle Mitwisser dichthalten?
WALLNÖFER:
Schließlich geht’s ja um viel Geld, nicht?
WALLNÖFER:
Ich seh wohl, daß die TIWAG und die TIGAS und die IKB dem van Staa seine Selbstdarstellungsmedien, Selbstbespiegelungsmedien könnte man sagen, sponsern und denk mir meinen Teil dazu, aber ich bin ein Laie auf diesem Gebiet und möchte Sie also bitten, mir da ein bißchen weiterzuhelfen. Oder glauben Sie, könnte mir da die Staatsanwaltschaft Innsbruck Auskunft geben?
WALLNÖFER:
In der TT vom Samstag sagen Sie, auf sich selbst bezogen wohlgemerkt, „man kann ja nicht in allen Bereichen ein Genie sein“. Hat man Sie da richtig zitiert?
WALLNÖFER:
Was wollen Sie uns damit sagen?
WALLNÖFER:
Wissen Sie noch, was Sie in Radio Tirol, im "Sonntagsgrießer" vom 12.9.2004, auf die Frage, welche Aufgabe Sie sich nicht zutrauen würden, gesagt haben? Soll ich’s Ihnen sagen?
WALLNÖFER:
„Bischof!“ - ???
WALLNÖFER:
Wieso eigentlich nicht? Sie stehen ja nun wirklich nicht im Rufe, „größenwahnsinnig“ zu sein.
WALLNÖFER:
Sie sind ja auch, wie ihr Rechtsanwalt allem Anschein nach noch gerichtlich feststellen lassen will, alles eher als ein „Widerling“. Er soll aber bitte zur Verhandlung dort den Ausdruck gleich mitbringen, der auf so einen wie Sie paßt, der mit seinem fetten Dienstauto auf Innsbrucker Bürger zufährt, die bloß die Öffnung des Rathausplatzes gefordert haben.
WALLNÖFER:
Und von einem „richtigen Ekel“ haben Sie schon gar nichts an sich. Eine solche Bezeichnung würde Sie, sagt Ihr Anwalt, „in der Ehre kränken“. Als was, glauben Sie, werden Sie aber von einer von Ihnen begrapschten Frau empfunden? Hm? Und wird dort keine Ehre gekränkt?
WALLNÖFER:
Soll ich vor Gericht mit dem dafür passenden Wort aufkreuzen? Oder eine der Betroffenen?
WALLNÖFER:
Der getreue Eckart (Söllner) meint sogar, Ihnen „Unvermögen“ vorzuwerfen, sei auch schon eine „beleidigende und kreditschädigende Äußerung“. Okay, okay, okay! Wenn jemand so viel auf Pomp und Protz und Prunk gibt, kommt ihm das leicht in die falsche Kehle. Ich stelle also fest: Von Unvermögen kann keine Rede nicht sein. Sie haben sogar ein ziemliches Vermögen zusammengerafft. Auch kein Wunder bei 25.000 Euro Monatsgage. Auf welche Weise es zustande gekommen ist (Vorstandsverträge, Pensionsregelungen, Abfertigungen o.ä.), das wird sich ja auch noch klären lassen. Oder zweifeln Sie daran?
WALLNÖFER:
Haben Sie das Editorial im neuen „TIWAG aktuell“ selbst geschrieben?
WALLNÖFER:
Oder hat Ihnen da der ECHO-Verlag, in dem es ja erscheint, hineingepfuscht?
WALLNÖFER:
Sie haben da in Zusammenhang mit unserer Homepage von „Cross-Boarder-Dokumenten“ gesprochen. Ist dafür nicht die FIS oder das Olympische Komitee zuständig?
WALLNÖFER:
Und heißt das dort nicht Boarder-Cross?
WALLNÖFER:
Sie wissen also nicht einmal, daß es sich bei den von Ihnen zu verantwortenden Verträgen um Cross-Border-Leasing-Transaktionen handelt?
WALLNÖFER:
Nicht einmal den Titel kennen Sie bzw. können Sie richtig wiedergeben und da soll man Ihnen abnehmen, irgendeinen Satz des Inhaltes verstanden zu haben?
WALLNÖFER:
Border heißt Grenze. Eigentlich ganz leicht zu merken. Vielleicht in Zusammenhang mit "Überschreitung" und "Legalität". Und Board heißt Brett. So wie vor dem Kopf. Da haben Sie Ihren Ruf als "Spezialist" wieder einmal ausgespielt, wie?
WALLNÖFER:
Ihr Englisch ist ja überhaupt weitum gefürchtet. Wie machen Sie das in New York bei den Citibankern? Versteht da irgendeiner was von dem was Sie sagen?
WALLNÖFER:
Haben Sie wirklich, wie es im Haus jetzt jeder jedem erzählt, dort von der geplanten „erection“ neuer Kraftwerke in Tirol gesprochen?
WALLNÖFER:
Wirklich? Das ist also nicht erfunden?
WALLNÖFER:
Sie sind also auch hier ein ausgewiesener Experte, bei dem es nur schade ist, daß er nicht schon längst ausgewiesen wurde. Ist Ihnen das wenigstens hintennach peinlich. Oder gibt es die Kategorie peinlich für Sie gar nicht?
WALLNÖFER:
Weil es dann zu oft wäre?
WALLNÖFER:
So wie jetzt bei der Sperre der Homepage für die TIWAG-Mitarbeiter. Es ist ja nicht so, daß man sagen müßte, daß Sie niemals ins Volle treffen. Hier zum Beispiel. Tut die Wange eigentlich noch weh von der Watsche, die Sie sich da selber verpaßt haben?
WALLNÖFER:
Ich werde immer öfter darauf angeredet, daß Sie, „Herr Generaldirektor“, in Wirklichkeit mit den TIWAG-Kritikern gemeinsame Sache machten. So deppert, sagen diese Leute, könne niemand sein, das müsse abgesprochen sein. Daß Sie wirklich so deppert sind, kann man ja nicht sagen. Also ist schwer dagegen zu argumentieren, nicht?
WALLNÖFER:
Wenn ich versichere, daß wir mit Ihnen Gott sei Dank wirklich nichts zu tun haben und auch nichts zu tun haben möchten, glauben die das nicht. Wie, fragen die, der hupft freiwillig in jedes Fettnäpfchen? Mit Anlauf? Ohne Zusatzhonorar? Was soll ich denen daraufhin sagen?
WALLNÖFER:
Jetzt in Osttirol, zum Beispiel, wieder der Auftritt von Ihnen und von diesem komischen Landeshauptmanntyp vor den Schützen. Zum Schießen! Merken Sie gar nicht, wie Sie sich bei so einem „Spatenstich“ selber auf die Schaufel nehmen?
WALLNÖFER:
Und dann die alte Leier von Ihnen, es sei „bereits eine Sekunde vor zwölf“. Wo doch jeder, der Ihnen zuhört, weiß, daß es längst dreizehn geschlagen hat. Möchten Sie nicht einmal die Uralt-Platte wechseln?
WALLNÖFER:
Ich kenne Leute, die freuen sich schon auf Ihren Auftritt am 3. Juni beim Spatenstich in Prägraten. Allein dieses unsägliche Grinsen! Dieses hölzerne Imitieren eines Redners! Diese Kasernenhofstimme! Und als Krönung des ganzen der himmelschreiende Unsinn, den Sie verzapfen! Ein Quell reiner Freude für alle, die sich gegen die Kraftwerkspläne der TIWAG wehren! Sagt Ihnen denn das im Haus niemand?
WALLNÖFER:
Und? Hab ich recht gehabt? Nein? Es war noch schlimmer? Vor allem dann beim Obwexer, wo der Holländer dann so gebrüllt hat? Haben Sie das mit dem „undankbaren Osttiroler Gesindl“ auch gehört?
WALLNÖFER:
Gut angekommen bei der Rauter-Gruppe ist ja auch Ihr Sager, diesmal sei „das Landhaus löchrig wie ein Schweizer Käse“. Haben Sie nicht gewußt, daß Sie bei den Fachexperten im Landhaus ohnehin schon unüberbietbar „beliebt“ waren?
WALLNÖFER:
Sie sind, wenn wahrscheinlich auch ungewollt, ohne Zweifel der beste Mann im Widerstand gegen van Staas Kraftwerkspläne. Freut es Sie, wenigstens bei irgendetwas der Beste zu sein?
WALLNÖFER:
Der Riccabona hat ja kürzlich gemeint, man sollte den TIWAG-Vorstand umschulen. Auf was könnte man so einen wie Sie denn noch umschulen?
WALLNÖFER:
Auf Pensionist vielleicht! Auf Pensionsbezieher? Mehrfachpensionsbezieher?
WALLNÖFER:
Auf abschreckendes Beispiel eines Unternehmens-Vorstands? Sind Sie ja schon! Auf was also? Ist da das AMS nicht heillos überfordert?
WALLNÖFER:
Jemand hat gemeint, auf Tirol-Milch-Chef. Sie als ausgewiesener Experte für löchrigen Käse. Sie mit dem Topfen, den Sie verzapfen! Wär das was für Sie?
WALLNÖFER:
Geht ja alles nicht. Van Staa hat Sie ja grad erst wieder einzementiert in Ihrer Funktion. Ja, er hat sein politisches Überleben halt allzusehr mit Ihnen verknüpft. Sind das wirklich so wilde Sachen, die Sie über ihn wissen?
WALLNÖFER:
Aber inzwischen sitzt ja der Maulkorb ziemlich gut, nicht? Sie kriegen ja den Mund überhaupt nicht mehr auf. Perfekt. Die Nachjustierungen haben sich gelohnt, jetzt paßt er wie angegossen. Wie immer schon gehabt. Drückt auch nirgends mehr, oder?
WALLNÖFER:
Sagen Sie, obwohl Sie den Vorstandssprecher-Posten also gar nicht mehr ausüben (dürfen), bekommen Sie trotzdem das Gehalt in voller Höhe?
WALLNÖFER:
Ihr Namensvetter Eduard Wallnöfer jun. behandelt Sie ja auch nicht nett. Haben Sie gesehen, was van Staas Neffe (als „Der Hinterfrager“) so über Sie gepostet hat? Allerhand, nicht?
WALLNÖFER:
Was wollen Sie dagegen machen? Durch Söllner klagen lassen? Im Ernst?
WALLNÖFER:
Es geht Ihnen nicht gut, man merkt es. Was ist denn los? Den Vorstandsvorsitzenden geben Sie ja mit jedem öffentlichen Auftritt noch schlechter. Jetzt paßt schon rein gar nichts mehr zusammen. Wie ist das gekommen?
WALLNÖFER:
Wenn eine Kamera auf Sie gerichtet ist, zappeln Sie derart, daß es zuhause vor dem Fernseher schon richtig ungemütlich wird. Dieses aufgesetzte hilfeheischende Grinsen, dieses nervöse Herumfuhrwerken mit den Händen, das Gefuchtel mit den Unterlagen, an die Sie sich klammern wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz usw. Was ist denn da passiert?
WALLNÖFER:
Von der Art oder gar vom Inhalt Ihrer Rede wollen wir gar nichts sagen. Es geht rein um die Körpersprache, in der auch Sie nicht lügen können. Und hier vermitteln Sie ein erbärmliches Bild: Der Polterer von eben vorhin ist zu einem wahren Nervenbündel geworden. Übrigens das einzig Wahre an Ihnen. Hat etwa das Coaching alles noch verschlimmert?
WALLNÖFER:
Haben Sie mittlerweile nicht auch manchmal das Gefühl, wie so viele in Ihrer engsten Umgebung, daß Sie Ihrem Job und vor allem Ihrer Aufgabe, neue Kraftwerke durchzuboxen, wirklich nicht gewachsen sind?
WALLNÖFER:
Was glauben Sie persönlich, wie lange „der Van“ da noch zuschauen wird?
WALLNÖFER:
Ich hör, wegen Ihres fünfseitigen Schreibens, das auf unserer Homepage gelandet ist, haben Sie einen ziemlichen Terror im Haus aufgeführt. Ist Ihr erbärmliches „Antwort- und Argumentationsgerüst“ denn das alles wert?
WALLNÖFER:
Stimmt es, daß Sie da über zwanzig Leute einzeln verhören haben lassen deswegen?
WALLNÖFER:
Alle, die auf dem Verteiler stehen und gleich deren Sekretärinnen auch noch?
WALLNÖFER:
Haben Sie diese Untersuchungs-Kommission unter dem Vorsitz von IT-Chef Jenewein, Personalchef Falkner und Betriebsratsobmann Pertl selbst zusammengestellt?
WALLNÖFER:
Glauben Sie wirklich, daß damit die Stimmung im Haus besser wird, wenn Leute, sogar Sekretärinnen, die seit zehn und mehr Jahren im Haus sind, wie Verbrecher behandelt werden?
WALLNÖFER:
Stimmt es, daß da der elektronische Briefverkehr „der Angeklagten“ durchsucht worden ist?
WALLNÖFER:
(Fortsetzung folgt)
| |
|