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Die Gas-Bombe d.h. TIGAS-Bombe

Die TIGAS ist eine 86-Prozent-Tochter der TIWAG und Tirols einziger Erdgas-Anbieter. Auf die TIGAS könnte eine Prozessflut wegen mutmaßlichen Betruges, möglicherweise sogar gewerbsmäßigen Betruges, zukommen.
Es geht um jahrelange systematische Bereicherung mit einer Gesamtschadenssumme in der Höhe mehrerer Euro-Millionen.
Die Klage im Musterprozess wurde soeben eingebracht.

Der Innsbrucker Rechtsanwalt Thaddäus Schäfer hat gegen die TIGAS Mahnklage erhoben. Er begehrt von ihr die Zurückzahlung des von ihm „irrtümlich aufgrund unrichtiger Abrechnungen“ zuviel bezahlten Betrages von 2.223,55 Euro.
Der Gasverbrauch der Kleinabnehmer wird im Gaszähler nach dem Volumen gemessen und in Kubikmeter angegeben. Entscheidend für die dann in Rechnung gestellten kWh ist der Brennwert des bezogenen Kubikmeters Gas. Diesen Verrechnungsbrennwert hat die TIGAS, vor allem aber ihre Rechtsvorgängerin IKB viele Jahre lang - offenbar wider besseres Wissen falsch angegeben und damit Tausende ihrer Kunden systematisch um viel Geld gebracht.

Da bekommt auch das Wort von der Gas-ver-rechnung eine tiefere Bedeutung

1. Die Dichte eines gemessenen Kubikmeters Erdgas ist abhängig vom bestehenden Luftdruck. Physikunterricht, Hauptschule. Ein Kubikmeter Erdgas auf Meereshöhe hat deshalb einen höheren Brennwert als ein Kubikmeter Erdgas auf 574 Metern Meereshöhe (Innsbruck). Die Stadtwerke Innsbruck, die Innsbrucker Kommunalbetriebe und die TIWAG-Tochter TIGAS haben ihren Innsbrucker Haushaltskunden über Jahrzehnte hinweg den Kubikmeter Gas zu jenem höheren Brennwert verrechnet, den er auf wesentlich tieferem Meeresniveau hätte und ihnen damit einen Teil der verrechneten Ware schlicht unterschlagen.

2. Die Dichte des gemessenen Kubikmeters Erdgas ist auch abhängig von der Temperatur des Gases. Bei Wärme dehnt es sich aus, das heißt, bei bloß 0 Grad Celsius ist im Kubikmeter mehr Erdgas enthalten als bei 15 Grad Celsius. Entsprechend niedriger ist dann bei höherer Temperatur auch wieder der Brennwert pro Kubikmeter. Die TIGAS bzw. ihre Rechtsvorgängerinnen IKB und Stadtwerke Innsbruck haben jahrzehntelang Erdgas bei Wohnungstemperatur gemessen (je nachdem wo der Zähler angebracht ist) und ihren Kunden den Brennwert von Gas verrechnet, den es bei 0 Grad Celsius (später bei 6 Grad) hätte und ihnen damit abermals einen Teil der verrechneten Ware vorenthalten.
In ähnlichen Fällen, wo unrichtige Meßgeräte benützt werden oder Grenzzeichen unrichtig gesetzt werden, nennt dies unser Strafgesetzbuch schweren Betrug (§ 147).





Abbrechnung 1995 (oben) und 2005 (unten): An ein und demselben Zählerstandort in ein und derselben Wohnung wurde viele Jahre lang ein um mehr als 6 Prozent höherer, das heißt zu hoher "Verrechnungsbrennwert kWh/m³" angesetzt. Gegenüber dem erst seit dem Vorjahr (!) korrekt zugrunde gelegten von 10,04 lag der "Umrechnungsfaktor" z.b. vor zehn Jahren bei 10,7. Bei gleicher Gasqualität wohlgemerkt.

Die IKB unter einem Vorstandsvorsitzenden Bruno Wallnöfer und die TIWAG-Tochter TIGAS unter einem Gesellschafter-Vorsitzenden Bruno Wallnöfer haben sich damit an Tausenden Wohnungsbesitzern, Mietern, Untermietern, Studenten, Pensionisten usw. schamlos bereichert. Das nenn’ ich Rentenklau! Das nenn’ ich Trickbetrüger! Mit List und Berechnung, eben Falschberechnung, wurden den Habenichtsen, den Mehrkindfamilien, den Notstandsbeziehern unter anderem fette Direktorengehälter bei IKB, TIGAS und TIWAG abgepresst.

Was wußte Wallnöfer?
Wer ist verantwortlich dafür? Nicht der Luftdruck und nicht die Meereshöhe von Innsbruck! Und auch nicht die Temperatur und das Klima von Tirol! Schuld sind die Direktoren der Stadtwerke Innsbruck (bis 1994), die Vorstände der Innsbrucker Kommunalbetriebe (bis 2003), die Geschäftsführer der TIGAS und die Vorstände der TIWAG. Seit mindestens fünfzehn Jahren war ihnen die Unrechtmäßigkeit ihres Handelns nachweislich bewußt. 1991 spätestens, als vom Flüssiggas auf Erdgas umgestellt wurde, war in den Stadtwerken die Problematik des Vorgehens bekannt. Seitdem, zumindest, wurde also vorsätzlich gehandelt.

Bruno Wallnöfer war bereits in den 80er Jahren als Finanzstadtrat für die Stadtwerke politisch zuständig. 1994 wurde er Alleinvorstand und 1996 Vorsitzender der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG. Als er am 1.10.2003 in die TIWAG kam, hatte die TIWAG-Tochter TIGAS gerade den Gasbereich der IKB vollständig übernommen. Damit wurde Wallnöfer auch zum Chef und Letztverantwortlichen des Gas-Monopolisten TIGAS und für dessen Machenschaften. Mit der TIGAS besteht, wie es in der TIWAG-Bilanz so schön heißt, „ein Ergebnisabführungsvertrag“. Das heißt die Zusatzgewinne der TIGAS landen bei der TIWAG.



TIWAG-Chef Bruno Wallnöfer mit seinen beiden TIGAS-Geschäftsführern Kurt Haring und
Philipp Hiltpolt. - Foto: TIGAS


Mehr als 25.000 Geschädigte
Nocheinmal: Bruno Wallnöfer wußte seit langem über alles Bescheid. Die hausinternen Bestrebungen in der IKB, diese Praxis abzustellen, wurden von den Vorständen Bruno Wallnöfer und Elmar Schmid unterbunden. Ob es sich um Schädigungsvorsatz handelt, wird das Beweisverfahren im anhängigen Prozess zeigen. (Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.)
Es wird auch zu klären sein, inwieweit Herwig van Staa, als Innsbrucker Bürgermeister immerhin politischer Chef der IKB und Aufsichtsratsmitglied der TIWAG, und als Landeshauptmann Eigentümervertreter der TIWAG davon Kenntnis hatte. Will er wieder nicht dabei gewesen sein wie bei den Cross-Border-Leasing-Sauereien? Will er wieder nichts gewußt haben?

TIWAG oder DIEBAG?
Opfer dieses Coups waren allein 2004 mehr als 25.000 Tarifkunden der TIGAS. Eine korrekte Brennwertberechnung unter exakter Einbeziehung der Meereshöhe und der Raumtemperatur erfolgt bei der TIGAS erst seit 1. Jänner 2005. Die bis dahin angelaufene Schadenssumme beträgt demzufolge viele Millionen Euro. Dazu kommen noch die Zinsen: Für 100.- Schilling, die im Jahre 1976 zu viel eingehoben wurden, sind heute 245.- Schilling herauszurücken.

Die haben sich beim Gas verrechnet. Das ist schlimm.
Aber daß die sich bei uns verrechnet haben, das ist viel, viel schlimmer.

Wie geht es weiter?
Die Geschädigten können sich bei der IKB, bei der TIGAS, bei der TIWAG, bei Bruno Wallnöfer, bei Herwig van Staa beschweren. Anrufen, faxen, mailen:

IKB:
Telefon : 800 / 500 502
Fax : 512 / 502 5638
E-Mail: kundenservice@ikb.at
Herrn Vorstandsdirektor Elmar Schmid verlangen.

TIGAS:
Telefon: 0800 828829 (Gratis Info-Hotline)
E-Mail: office@tigas.at
Geschäftsführer Haring oder Geschäftsführer Hiltpolt verlangen.

TIWAG:
Telefon: (0)50607-0
Fax: (0)50607 21714
E-Mail: office@tiwag.at
Herrn Wolfgang Mader verlangen oder direkt:
Telefon: (0)50607 21108 bzw. 0699 1257 2108
Fax: (0)50607 21714
E-Mail: wolfgang.mader@tiwag.at

Bruno Wallnöfer:
Telefon: (0)50607 21001 bzw. 0699 12572001
Fax: (0)50607 21004
E-Mail: bruno.wallnoefer@tiwag.at

Herwig van Staa:
Telefon: 0512/508-2002
Fax: 0512/508-2005
E-Mail: buero.landeshauptmann@tirol.gv.at


Nein, nicht schimpfen!
Handeln!
Abrechnen mit diesen Herren!

Wer um sein Geld geprellt worden ist, kann es sich jetzt zurückholen.
Näheres auf www.dietigas.org


21.3.2006


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