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Würden Sie diesem Herrn eine Großspende für die Lebenshilfe anvertrauen?
Hanspeter Zobl ist Präsident der Lebenshilfe Tirol.
Ehrenamtlich.
Nach eigenen Angaben nimmt er keinen Cent dafür.
In Wahrheit schneidet er bei vielen Geschäften der Lebenshilfe und sogar bei Großspenden an diese Organisation gewaltig mit.
Statt bei den behinderten Kindern landen zigtausende Euros in seinen Taschen.
Während die Herren oben prassen, fehlt unten, bei den Behinderten, das Geld. Im Gegensatz zu früher hat die Lebenshilfe in Innsbruck für die betreuten Kinder und Jugendlichen kein hausinternes Therapieangebot mehr. Keine Logopädie, keine Musiktherapie, keine Erwachsenenbildung und so weiter. Sogar Physiotherapie nur mehr über die Krankenkassa. Dafür residiert die Lebenshilfe-Verwaltung seit 2008 auf zwei Etagen in einem sündhaft teuren Glaspalast in der Innsbrucker Innenstadt. Öffentliche Gelder und Spenden sprudeln ohne Ende, aber große Teile kommen nicht mehr bei den Behinderten an, sondern gehen für irrwitzige Honorare, Gehälter, Sonderabfertigungen, Spesen, Prämien, Extrazahlungen, Ausflüge der Führungs-Clique auf. Das ist der Grund dafür, dass es immer noch Lebenshilfebusse gibt, die weder eine behindertengerechte Rampe noch gar eine Einstiegshilfe besitzen, sondern nur mit einem wackeligen Holzstockerl „ausgestattet“ sind. Und dass die ohnehin schwerbelasteten Eltern von behinderten Kindern für eine Urlaubsaktion oder eine Trainingswoche der Lebenshilfe jetzt wieder extra bezahlen müssen.
„Das Geld wird zur Gänze in unserer Einrichtung verwendet und kommt ausschließlich unseren Menschen mit Behinderung zu Gute!”
(Aus einem Dankschreiben der Lebenshilfe)
2001 wurde dem Verein Lebenshilfe Tirol eine Lebenshilfe Ges.m.b.H. vorgesetzt. Als diese bereits 2003 vor dem Bankrott stand, hat sie die Spendenkonten der Bezirkstellen des Vereins geplündert und „der Ges.m.b.H. zugeschoben, um deren Löcher zu stopfen“, wie eine damalige ehrenamtliche Funktionärin der Lebenshilfe 2005 protokolliert hat. Während die Ges.m.b.H., deren Aufsichtsratspräsident der Vereinspräsident Hanspeter Zobl zugleich ist, mit Geld um sich wirft, ist der Verein mit den vielen engagierten Leuten in die Bedeutungslosigkeit abgedrängt bzw. zur reinen Spendenakquirierungsorganisation degradiert worden.
2008 ist die Lebenshilfe Tirol Ges.m.b.H. von der Andechsstraße in der Reichenau ins Stadtzentrum übersiedelt. Um mehr als vier Millionen Euro hat sie sich auf 1745 m² im Glaspalast in der Ing. Etzel-Straße eingekauft, das heißt um einen Wahnsinns-Quadratmeterpreis von mehr als 2.300 Euro. Andere Käufer, die dort logieren (Uniqa, PVA usw.), heißt es, haben wesentlich weniger bezahlt. Derweil stehen in der früheren Lebenshilfe-Zentrale in der Andechsstraße mehr als 1000 m² ebenso leer wie das auch der Lebenshilfe gehörende Bürogebäude in der Pembaur-Straße.
Wer hat die bei dieser überhöhten Kaufsumme überhöht teuren Verträge gemacht? Natürlich jener Notar Hanspeter Zobl, der so ganz und gar ehrenamtlich für die Lebenshilfe tätig ist. Bei fast sämtlichen von der Lebenshilfe in den vergangenen Jahren irgendwo im Land abgeschlossenen Verträgen hat Zobl in die eigene Tasche gearbeitet. Und das nicht zu knapp, wie wir sehen werden.
„Ich bekomme keinen Cent von der Lebenshilfe“
Das geht von den Dienstverträgen bis zu den Kaufverträgen der Lebenshilfe, von Übergabeverträgen über Baurechtsverträge bis zu Dienstbarkeitsverträgen und von Vermietverträgen bis zu Mietverträgen, wo er auch dann noch privat fett abkassiert hat, wenn das Geschäft - wie im Falle mit der Pfarre Wilten - gar nicht zustande gekommen ist (Honorar über 3.000 €).
Geldbeschaffung durch den Verkauf von dubiosen „Wohnrechten“
Eine Spezialität Zobls ist es, Eltern behinderter Kinder ein lebenslängliches „Wohnrecht“ für diese bei der Lebenshilfe aufzuschwatzen, wenn sie selbst einmal nicht mehr für sie sorgen können. Hier geht es um Summen zwischen 30.000 und 50.000 Euro, die den Eltern nach Taxierung ihrer Zahlungsfähigkeit abgeknöpft werden, ohne dass dann dafür „ein Platz reserviert oder gar freigehalten würde“, wie mir die Mutter eines behinderten Sohnes mitteilt. Zudem ist das Land Tirol sowieso verpflichtet, den kostendeckenden Tagsatz zu bezahlen, egal ob jemand einen Wohnplatz bei Zobl gekauft hat oder nicht. Laut Landesrechnungshof ist es daher so, dass hier „das Land im Rahmen der Tagsätze auch für Leistungen bezahlt, die der Wohnungsberechtigte durch den Entschädigungsbetrag bereits selbst beglichen hat. Anders ausgedrückt, bezahlt der Mensch mit Behinderung für Leistungen, die ihm aufgrund einer entsprechenden Bewilligung ohnedies zustehen.“ (Bericht des LRH 2006)
Hier wird ein Riesengeschäft mit der Angst der Eltern gemacht. Und die Raubverträge macht natürlich wieder der Präsident der Lebenshilfe und sahnt jedesmal geradezu obszön ab.
Die Lebenshilfe verpflichtet sich in diesem Wohnrechtsvertrag zur Selbstverständlichkeit, den behinderten Menschen „zu verköstigen und im erforderlichen Ausmaß zu betreuen, soweit die Kosten hiefür von der öffentlichen Hand getragen werden“.
Der van Staa-Kumpan
Der Präsident des Vereins Lebenshilfe und Aufsichtsratsvorsitzende der als gemeinnützig eingestuften Lebenshilfe Ges.m.b.H. ist dick verhabert mit dem früheren Landeshauptmann Herwig van Staa. Er ist nicht nur dessen persönlicher Haus- und Hof(kauf)- Notar, sondern hatte schon zu Bürgermeisterzeiten van Staas das Quasimonopol auf die Errichtung sämtlicher Verträge der Stadt Innsbruck. Diese Freunderlwirtschaft wurde dann beim Wechsel van Staas ins Landhaus fortgesetzt, nein, auf die Spitze getrieben. Für alles und jedes musste dort fortan Zobl konsultiert werden, von der Beglaubigung der mickrigsten Unterschrift bis zu den richtig lukrativen Notariatsakten. Als im Jahre 2005 Herwig und Hanspeter einen obskuren diskriminierenden Alleinstellungsvertrag zwischen dem Land Tirol und der Lebenshilfe ausgedealt haben, soll der „Ich kassiere keinen Cent von der Lebenshilfe“-Präsident für dessen Errichtung, sagt man, 50.000 selbst kassiert haben.
Euro. Nicht Schilling.
Spendengelder.
CV, VP, PR
Wenn es so richtig filzt, CV-mäßig und VP-mäßig , ist natürlich auch die PR-Agentur Hofherr nicht weit. Selbstverständlich hat Georg Hofherr 2003 den Beratervertrag der Lebenshilfe bekommen. Seitdem kassiert Hofherr Communikation dort, ob etwas zu tun ist für den Verein oder grad nicht, monatlich eine fixe Pauschale von 6.678 Euro. Wenn, wie bei der Antiabtreibungs-Kampagne der Lebenshilfe 2006 ein Horrorplakat auszuhecken ist, stellt er ihr dann schon noch einmal gern 50.000 zusätzlich in Rechnung. Nicht Schilling! Euro!
Spendengelder.
Ein echter Zobl, sündteuer
Kommen wir zum Höhepunkt dieser Geschichte: Im Jahre 2005 hat die Lebenshilfe Tirol eine große Erbschaft gemacht. Ein vermögender Tiroler aus dem Oberland hatte per Testament einen großen Teil seiner Hinterlassenschaft für die Behinderten gespendet. Abgewickelt hat die Verlassenschaft …, okay, okay, das wissen wir schon. Mitgeschnitten hat dabei …, auch bekannt. Trotzdem bitte ich jetzt alle, die weiterlesen, sich zu vergewissern, ob sie gut sitzen, und den Notfallkoffer bereitzuhalten.
Was Sie jetzt tun, tun Sie auf eigene Gefahr.
€ 114.265,56: Rechnung Nr. 1026/05 des Lebenshilfe-Präsidenten „PERSÖNLICH“ an seinen Komplizen Lebenshilfe-Direktor Helmut Rochelt
114.000 Euro (nicht Schilling) das sind mehr als zehntausend (!) Kleinspenden der sprichwörtlichen armen Muaterln an die Lebenshilfe, die deren Präsident mit einem einzigen Hinlangen in seinen Sack steckt. 114.000 Euro Spendengelder, die nie bei den Einrichtungen für die behinderten Kinder und Jugendlichen angekommen sind.
Daher:
Spendet. Spendet auch weiterhin. Aber spendet nicht an eine Lebenshilfe Tirol unter dieser Führung. Spendet auf ein Treuhandkonto, auf das Präsident Zobl keinen Zugriff hat.
Für weitere Informationen zu den Zuständen bei der „Lebenshilfe Tirol“ sind wir sehr dankbar.
Gerne auch anonym. Kontaktmöglichkeit hier.
15.12.2010
Reaktionen:
Tiroler Tageszeitung, 4.1.2011 (Artikel online lesen)
Kronenzeitung, 19.12.2010 (lesen)
Standard, 18.12.2010 (lesen)
Entstellungnahmen der Lebenshilfe und der ÖVP: Zum Vergrößern oben auf die jeweilige Seite klicken!
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Die wertvollsten Reaktionen sind im „Fall Lebenshilfe“ aber sicher jene, die im Forum dieser Seite gelandet sind und hoffentlich weiterhin dort landen.
Die Berichterstattung über die Missstände in der Lebenshilfe-Führung wird fortgesetzt.
Für weitere interne Informationen sind wir sehr dankbar.
Gerne auch anonym. Kontaktmöglichkeit hier.
18.12.2010
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