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Lebenshilfe Tirol – Teil II Die Chefetage ist die wirkliche „geschützte Werkstätte“
Die Geschichte auf dieser Seite über die Zustände in der Lebenshilfeführung hat zwei Rücktritte ausgelöst. Das haben die Herrschaften sich fein ausgedacht! Aber so einfach können es sich die beiden Hauptverantwortlichen, der Präsident und sein Geschäftsführer, nicht machen, den Hinterausgang zu nehmen und sich davonzustehlen.
Sie werden für die bereits bekannt gewordenen Schweinereien und die im Folgenden dargelegten zur vollen Verantwortung zu ziehen sein.
Rochelt und Zobl oder Zobl und Rochelt, wie immer man will, bleiben die beiden Hauptfiguren. Zobl hat Rochelt zur Lebenshilfe gebracht, um ihn, Zobl, dort zum Präsidenten zu machen. Beide haben nicht nur wilde Sachen sondern auch alle Führungskräfte angestellt.
Im Folgenden einige Andeutungen zum Sumpf an der Spitze der Lebenshilfe Tirol.
Menschen mit Handicap
Von Sozialpädagogen werden Behinderte gern als „Menschen mit Handicap“ schöngeredet. Auch Zobl und Rochelt haben das völlig verinnerlicht. Als ihnen zu Ohren kommt, dass es am Innsbrucker Mittelgebirge ziemlich viele Menschen mit einem Handicap geben soll, sind sie nicht mehr zu halten und treten dem „Olympia Golfclub Igls“ bei. Seitdem steht bei beiden „Golf spielen“ im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Dienstplan: Die Arbeitszeit am Mittwochvormittag ist, strengste Weisung des Präsidenten an die Sekretärinnen, stets für beide von jeglichen Terminen freizuhalten, damit sie dort von 8 Uhr bis 12 Uhr an ihrem persönlichen Handicap arbeiten können.
Dienstplan Rochelt: Mittwochs Golf
Barrierefrei zur Wochenendhütte mit dem geländegängigen Dienstauto der Lebenshilfe
Die drei Geschäftsführer der Lebenshilfe fahren Dienstautos (Opel, Audi, Volvo), die in der Neuanschaffung zwischen 40.000 und 60.000 Euros kosten. Diese stehen ihnen auch privat zur Verfügung. Darauf, dass es Dienstautos sein könnten, weist nichts hin, denn der „Lebenshilfe“-Aufkleber ist so klein gehalten, dass er eher nach einem Etikett für einen Spender der Lebenshilfe aussieht. Geschäftsführer Rochelt, von dem bereits lange klar war, dass er mit Ende 2010 in Pension gehen würde, hat noch im Frühjahr 2010 einen nigelnagelneuen Volvo XC60 bekommen, wobei vereinbart war, diesen in die Pension mitnehmen zu dürfen. Es musste ein Crossover-Modell sein (Anschaffungspreis mit üblichen Extras an die 50.000 Euro), weil er damit ja jahresdurchgängig seine Hütte am Wattenberg erreichen will.
Mama Hofherr mit den Marmeladingern Zobl und Rochelt in den Räumen der Lebenshilfe-Agentur Hofherr, bei der verfilzter Weise Lebenshilfe-Geschäftsführer Paul Barbist auch gleich seine Tochter Katharina untergebracht hat (wofür er im Gegenzug Georg Hofherrs Schwester Angelika in die Lebenshilfe hieven wollte).
„Ich habe die Entscheidung, nach 27 Bank-Dienstjahren in den Non-Profit-Bereich zu gehen, keine Sekunde bereut …“
(Helmut Rochelt, TT, 5.1.2005)
Hanspeter Zobl, damals Vorstandsmitglied der Bezirksstelle Innsbruck, hat 1992 Helmut Rochelt als Geschäftsführer geholt. Rochelt war Geschäftsstellenleiter der Raika Igls, bei der Zobl Aufsichtsrat war. Die Abfertigung der Raika, um die Rochelt durch Selbstkündigung damals umgefallen wäre, hat ihm die Lebenshilfe bezahlt: Man spricht von 1.000.000 (eine Million) Schilling.
Rochelts Dienstvertrag, den natürlich sein Komplize Zobl aufgesetzt hat. Statt des wirklichen Gehalts wurde dem Landesrechnungshof ein weit niedrigeres mitgeteilt.
Gehaltsanhebung von 70.000 Schilling auf 100.000 Schilling monatlich im Jahre 2001
Zu Ende seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Lebenshilfe GesmbH 2007 hatte Rochelt dort ein Gehalt von 10.200 Euro (brutto) monatlich plus Dienstauto, plus freie Spesen etc. Als er im Frühjahr 2007 bei der Lebenshilfe GesmbH in Pension ging, erhielt er zur gesetzlichen Abfertigung von sechs Monaten (71.000 Euro) noch eine freiwillige Abfertigung von der Lebenshilfe in der selben Höhe (71.000 Euro). Für die seinerzeit bei der Übernahme aus der Raika Igls bereits bezahlte Abfertigung in der Höhe von 1 Million Schilling wurden ihm nur 300.000 Schilling (21.800 Euro) abgezogen. Ausbezahlt wurden ihm daher im Jahre 2007 121.000 Euro (plus 25.000 Euro für Urlaubsansprüche). Die von Rochelt dafür zu entrichtende Steuer in der Höhe von 8.000 Euro wurde ihm von der Lebenshilfe hintenherum auf Wunsch Zobls als Sonderprämie wieder ersetzt.
Rochelt ist "vollkommen schad- und klaglos zu halten“ (Vorstandsprotokoll)
„Ich habe mehr aus diesem Umfeld bekommen, als ich je zurückgeben kann.“
(Helmut Rochelt, TT, 5.1.2005)
Helmut Rochelt ging aber 2007 bei der Lebenshilfe gar nicht in Pension, sondern machte dort mit 20 Wochenstunden und halbiertem Gehalt (also 5.500 Euro brutto plus Dienstwagen plus Extras) munter weiter. Als Geschäftsführer des Vereins Lebenshilfe, der ganze drei Angestellte hat und bis dahin immer von den Geschäftsführern der GesmbH mitbetreut worden war.
Insgesamt beschäftigt die Lebenshilfe Tirol also seit ein paar Jahren drei höchstbezahlte Geschäftsführer, wobei zusätzlich noch zwei weitere Ex-Geschäftsführer zeitweise bei vollen Bezügen spazieren gegangen sind.
Oben Luxus – unten Mangel
Der Großteil der Spenden, die bei der Lebenshilfe eingehen, kommt bei denen, für die sie gedacht sind, nicht an. Teilen mir Mitarbeiter der Lebenshilfe und Eltern dort betreuter Kinder übereinstimmend mit. Während in den oberen Rängen Skandallöhne und Skandalspesen bezahlt werden, fehlt es an der Basis an Geld und an Personal.
Weil die Krüppl oben den Hals nicht voll bekommen, muss bei den Behinderten unten schon beim Einkauf von Lebensmitteln gespart werden. Einen (seltenen) Kaffee im Gasthaus müssen Lebenshilfe-Klienten trotz üppig fließender Spendengelder selbst bezahlen. Teilweise können Angebote für die Klienten, obwohl in der Dienstleistungsbeschreibung der Lebenshilfe festgeschrieben, nicht geliefert werden, weil das Geld fehlt, nein, von der Führung verprasst wurde. Viele in der Betreuung vorgesehene Aktivitäten müssen entfallen, weil der von oben dafür zugestandene Etat von 100 Euro pro Jahr (!) und Klienten natürlich vorn und hinten nicht reicht. Eine Summe, die Zobls Crew Hunderte Male allein im Cafe Central auf Rechnung der Lebenshilfe versoffen hat.
Die Behinderten unten, mit denen sich die Bonzen zum Geldeintreiben gern fotografieren lassen, haben praktisch nichts von den Spenden, die in der Lebenshilfezentrale eingehen. Weil der Apparat das auffrisst, werden den Eltern behinderter Kinder deren seltene Urlaubswochen und Trainingswochen zu hundert Prozent in Rechnung gestellt. Und dies, obwohl die Lebenshilfe währenddessen ja Kosten spart, für die sie fixe Tagsätze vom Land kassiert.
Es gibt, man bringt es angesichts der von der Führung verprassten Gelder kaum heraus, viele Behinderte, die Tag für Tag in die Lebenshilfe-Werkstätte fahren, für ihre Arbeit dort mit monatlich 20 oder auch nur 10 Euro „Taschengeldprämie“ verhöhnt werden. Im Monat. Im selben Monat, in dem die beiden Geschäftsführer, die ihren Job genau diesen Menschen mit Behinderung verdanken, sich je mehr als das Tausendfache genehmigen.
Hier wird – wienerisch gesprochen – „sich schamlos an den Ärmsten der Armen bereichert“.
Trotz guter Tagsätze vom Land ist die Personalsituation an der Basis teilweise alarmierend. Während sich oben die Spesenritter gegenseitig auf die Füße treten bzw. man von manchem nicht einmal weiß, was sein Job ist, werden unten Assistenzstunden brutal gestrichen, die dann andere Betreuerinnen mit zu übernehmen haben. Wenn oft über das ganze Wochenende ein Mitarbeiter und ein Zivildiener allein für sieben Behinderte zuständig sind, dann ist das beiden Seiten unzumutbar. Es wird beim Fachpersonal gegeizt und bei den Therapiekosten. Dass sich Mütter beschweren, wenn für acht Klienten (bis Pflegestufe 7), die geduscht und gefüttert werden müssen und für die auch noch zu waschen, zu putzen und zu kochen ist, nur zwei Betreuer zur Verfügung stehen, ist nachvollziehbar.
Das alles nicht im Notstandsland Rumänien, sondern im Wohlstandsland Österreich. Nicht in Tirana. Sondern in Tirol.
Goldene Kreditkarte
Die Führungsclique der Lebenshilfe produziert zudem Spesen ohne Ende. Da wird nicht nur mit dem Dienstauto frech in den Urlaub gefahren, sondern werden ihr dafür auch noch Maut- und Benzinkosten verrechnet (Rochelt), da wird auf Kosten des Hauses in die Ferne geflogen – zu sogenannten Besichtigungen und Kongressen (Zypern, Australien usw. ), da wird in kürzesten Abständen in Nobellokalen (Hotel Europa, Fischerhäusl, Bierwirt, Penz usw.) arbeitsgegessen und da werden schamlos Handyrechnungen in der Höhe von mehreren tausend Euros eingereicht (Finster). Und eben auch rückvergütet.
Man muss wissen, diese Traumgelder, die sich die Führungsclique selbst genehmigt, werden von den Spenden vieler Menschen und von den Tagsätzen, die das Land für behinderte Menschen an die Lebenshilfe überweist, bezahlt.
Seine Führungskräfte, links Geschäftsführer Anton Laucher, rechts Geschäftsführer Paul Barbist, hat Zobl immer selbst ausgesucht. Er ist voll für sie verantwortlich, wie auch sie voll für das von ihm Angerichtete haften.
Eiterbeule Geschäftsführung
Alle diese Sauereien hat der Finanzreferent der Lebenshilfe, Anton Laucher, jahrzehntelang mitgetragen. Auch ihn hat Zobl 1992 von der Raika Igls gebracht, wo ersterer Aufsichtsrat und letzterer Geschäftsstellenleiter war. Laucher ging später, zugleich immer Vorstandsmitglied der Lebenshilfe, zur Raiffeisenlandesbank und schließlich als Aufräumer zur Raika Wattens. Als Zobl ihn, der in alle Schweinereien eingeweiht war, 2009 ohne Ausschreibung zum Geschäftsführer bei der Lebenshilfe gemacht hat, wurde er wiederum von der Lebenshilfe abgefertigt. Ein Betrag von 200.000 Euro wurde mehrfach genannt.
Den Millionenkredit zur Ausfinanzierung seines Lebenshilfe-Palasts in der Ing.-Etzel-Straße hat Zobl freundlicherweise ausgerechnet bei der skandalgebeutelten Raika Wattens aufgenommen.
Geschäftsführer Paul Barbist: Nicht nur sein Gehalt ist angemaßt, sondern auch der akademische Titel, den er führt. Immer wieder gibt er sich in offiziellen Lebenshilfe-Schriftstücken als „Mag. Paul Barbist“ aus, der er nicht ist. Das österreichische Fachhochschul-Studiengesetz ist da ganz klar: „Hat ein akademischer Grad die Beisetzung ‚(FH)‘, ist die Führung dieses akademischen Grades ohne den Zusatz ‚(FH)‘ unzulässig.“ (§ 5 Abs. 2 FHStG) Falls sein nicht gerechtfertigter Titel maßgeblich zu seiner Anstellung und zu seinem nicht gerechtfertigten Gehalt beigetragen hat, wäre eine Auflösung des Dienstvertrages möglich.
Barbist war 2006 nach - nennen wir es vorsichtig einmal - überstürztem Abgang bei seinem vorigen Arbeitgeber, dem Krankenhaus Zams, weich bei der Lebenshilfe gelandet.
„Peanuts“(Lieblingsvokabel von Präsident Zobl)
Was ist lukrativer als ein Direktorposten bei der Raika? Ein Geschäftsführerposten bei der Lebenshilfe Tirol. Die Geschäftsführer der Lebenshilfe, Paul Barbist und Anton Laucher, verdienen erhalten dort 11.200 Euro monatlich zuzüglich Dienstauto, Diensthandy und freie Spesen. Vermutlich ist das ja „Erbsenzählerei“, wie Präsident Zobl zu sagen pflegt, der selbst gern Hunderterpackln aus den Sakkotaschen holt (im Cafe Central, im Cafe Gritsch usw.) und damit herumwachtelt.
Menschliches möglich machen: Zobl in der Zeitschrift der Lebenshilfe „Lebenswert“
Sittenbild Lebenshilfe Tirol
All das ist nur ein Ausschnitt aus dem Sittenbild Tiroler Lebenshilfe, das sich einem bietet, wenn man ein bisschen genauer hinschaut. Wo ein Präsident unter Druck gesetzten Eltern von behinderten Kindern in Zusammenhang mit Wohnrechtsvereinbarungen Geld abpresst und diese Verträge, wie geschehen, von nicht geschäftsfähigen Klienten unterschreiben lässt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn eine andere Führungsperson Klientengelder in großer Höhe unterschlägt oder wieder eine andere ihren Sohn in einer privaten EDV-Firma unterbringt und dieser über eine Beraterfirma der Lebenshilfe das Gehalt durch die Lebenshilfe refundieren lässt. Die intern längst bekannten Vorwürfe gehen noch wesentlich weiter, nämlich bis zum Verdacht der Kinderpornografie, nein, noch weiter: bis zum Verdacht sexueller Übergriffe durch einen pädagogischen Leiter.
Die Täter haben Namen und Adressen. Die Mitwisser im Vorstand und im Aufsichtsrat auch.
Zu fordern ist nichts weniger als dass das gestohlene Geld den Leuten - den Steuerzahlern, den Spendern, den Behinderten - zurück gegeben wird.
Zum Nachlesen:
Würden Sie diesem Herrn eine Großspende für die Lebenshilfe anvertrauen?
Für weitere Informationen über die Zustände bei der „Lebenshilfe Tirol“ bin ich dankbar.
Gerne auch anonym. Kontaktmöglichkeit hier.
12.1.2011
Reaktion:
Tirol online
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