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VP-Krieghofer konnte schon früher oft nicht klar zwischen ORF und ÖVP unterscheiden
Für mich und für dietiwag.org ist der ORF Tirol, so verlumpt und verludert wie er ist, ein Traum. Und er droht nun für mich und diese Internetseite noch besser, weil noch verluderter zu werden. Der langjährige Hauptgeschäftsführer der ÖVP (1991-2001) und Landtagsabgeordnete der ÖVP (1994-2001) und Fädenzieher hinter Günther Platter (seit 2002) will nämlich mit aller Macht zusätzlich Direktor des Landesstudios in Innsbruck werden.
Soll er! Ist ja nicht meiniges, sondern das Knie der ÖVP, in das er schießt. Nur zu!
Krieghofer: Einmal ORF – ÖVP und retour?
Weil die Erinnerungen es mit dem Verblassen haben und das Gedächtnis es mit dem Vergessen hat: Helmut Krieghofer war nicht der vierte Zwerg von links in der Tiroler Volkspartei, sondern lange Zeit deren Machtzentrum. Als die van-Staa-Partie kam (die Ein-Mann-Partie), ging er innerparteilich ins Exil und arbeitete von dort aus an der Rückkehr der Weingartner-Truppe mit Platter als nominellem Anführer. Unter ihm, Krieghofer, ist seit 2008 mehr als die halbe Weingartner-Mannschaft zurückgekommen und hat die Partei wieder vollständig übernommen. Höhe- und Schlusspunkt dieser Rückeroberung war die Installierung Martin Malauns als Landesgeschäftsführer, seinerzeit schon Krieghofers rechte Hand in der Partei (hier).
Diese Überschrift aus der Tiroler Tageszeitung vom 4. Mai 1991 ist so aktuell wie eh und je. Ja, wie will er das machen? Indem er sich an die größte Medienorgel des Landes setzt. Oder zumindest die Orgel mit den größten Pfeifen.
Helmut Krieghofer hat sich schon in seiner Zeit als Hauptgeschäftsführer der Partei oft schwer getan, zwischen ÖVP und ORF klar zu unterscheiden.
Als ob das Funkhaus am Rennweg nur ein anderer Gebäudeflügel der Parteizentrale wäre, organisierte Krieghofer beispielsweise zu seinem Einstand bei der ÖVP für Parteifunktionäre Medientrainings im ORF-Landesstudio:
Tiroler Tageszeitung, 1.6.1991
Schamlos vermarktete er für die Partei auch seine vormalige dienstliche Funktion als „Tirol heute“-Moderator indem er vor der Landtagswahl 1999 eine hundert Seiten starke, edel aufgemachte „Bilanz der Tiroler Volkspartei über eine erfolgreiche Regierungsarbeit“ unter dem Cover-Titel „TIROL HEUTE“ unters Wählervolk brachte:
Krieghofers Netzwerk
Wie bereits ausführlich dokumentiert (hier) setzt die neue alte Weingartner-Truppe bei der Vermarktung Platters auf Altbewährtes aus der Weingartner-Zeit. Platter Chauvinismus (gegen Wien, gegen die Bundesregierung, gegen die Bundespartei usw.) auf der einen, die Inszenierung des Landeshauptmanns als obersten Wohltäter des Landes auf der anderen Seite. Was Krieghofers „Wir helfen Tirolern“-Fonds für Weingartner war, ist Krieghofers „Netzwerk Tirol hilft“-Fonds für Platter. „Netzwerk“ ist, nebenbei gesagt, für diese schwarze Bruderschaft eine geniale Selbstbezeichnung. Besser hätt‘ ich’s auch nicht treffen können. Naja, mit „Filz“ vielleicht.
Helfen soll das Netzwerk Tirol vor allem dem Image des Landeshauptmannes. In einer Zeit, in der rundum die Sozialleistungen gekürzt werden, wird der dafür politisch Hauptverantwortliche als Knecht Ruprecht inszeniert. Wie niederträchtig ist das denn, aus den Schicksalen von Leuten politisches Kapital zu schlagen und sich mit aufgedonnerten Spendenschecks grinsend in die Zeitung zu stellen!
Einer der Hauptsponsoren von Platters „Netzwerk Tirol hilft“ ist ausgerechnet dessen Erfinder, Uniqa-Direktor Helmut Krieghofer. Noch Fragen?
Kronenzeitung, 19.12.2010
Nach übereinstimmenden Informationen aus dem ORF in Wien soll Günther Platter vor der Wiederwahl von Alexander Wrabetz zum ORF-Generaldirektor mit diesem den Deal abgeschlossen haben, dass der ÖVP-Stiftungsrat Helmut Krieghofer Wrabetz die Stimme gibt und von Wrabetz dafür zum Direktor des ORF-Landesstudios Tirol gemacht wird.
6.9.2011
Reaktionen:
Presse online, 8.9.2011
Kurier online, 8.9.2011
Presse online, 13.9.2011
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