Wie Herr Labek dem Land und dem Landeskulturfonds auf den Kopf scheißt
Vor einiger Zeit wurde hier aufgezeigt, wie der Unterländer Unternehmer Richard Labek sich mit Hilfe der Politik den schönsten Bauernhof von Thiersee mit 36 Hektar Grundbesitz untern den Nagel reißen konnte und dieser Kauf „für den Sohn“ auch noch vom Landeskulturfonds gefördert wurde. Zwischenzeitlich ist sein „Jungbauer“ dort längst ausgezogen und wohnt wieder bei der Mama. Der Hof selbst ist zu einem Mehrparteienwohnhaus umgebaut, möglicherweise mit Freizeitwohnsitzen.
„Ich liebe die Arbeit in der freien Natur, ich mag Tiere und habe auch entsprechende Ideen, wie ich hier erfolgreich sein kann.“
Michael Labek
Was wurde da nicht alles behauptet!
Der Sohn des Industriellen Richard Labek sei ein „weichender Bauernsohn“. Michael habe schon als Kind großes Interesse an der Landwirtschaft gezeigt. Auch seine Freundin sei eine begeisterte Jungbäuerin.
Im August 2008 wurde Richard Labek, Besitzer des regierungsfreundlichen Fernsehsenders „Tirol-TV“, mit dem Verdienstzeichen des Landes ausgezeichnet ….
… Wenige Monate später ging der Hofkauf über die Bühne.
Den Labeks wurde sogar das grundverkehrsbehördliche Verfahren erspart, weil es angeblich doch um die Existenzsicherung einer bäuerlichen Familie ging. Die Bezirkslandwirtschaftskammer Kufstein und die Abteilung Agrarwirtschaft des Amtes der Tiroler Landesregierung warfen sich mit tollkühnen Plädoyers für die Labeks ins Zeug:
Befürwortung des Hofkaufs durch die Bezirkslandwirtschaftskammer Kufstein, 27.11.2008
Bescheid des Amtes der Tiroler Landesregierung (Karl Nöbl, Agrarbehörde), 27.1.2009
Heute stehen oft fünf, sechs, sieben Autos (mit zum Teil ausländischen Kennzeichen) beim „Oberbichlhof“, auf dem früher 25 bis 28 Rinder gehalten wurden.
Der Landeskulturfonds, der den Labeks noch einen dicken Billigstkredit hinterhergerworfen hat, will von all dem nichts gewusst haben.
Richard Labek hat unterdessen nach dem Kauf des Hofes Gut Aigen (2004) und des Oberbichlhofes (2009) schon den Lindachhof in Vorderthiersee im Auge.