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TIWAG-Vorstandsbestellung: Transparent oder nur sehr, sehr durchsichtig?

Bei der TIWAG ist kürzlich die Bestellung eines neuen Vorstandsmitgliedes erfolgt.
Und auch die gewünschte Lieferung desselben.

Dabei hat es Brösel gegeben.



Tiroler Tageszeitung, 25.4.2015


Der Aufsichtsratsvorsitzende der TIWAG, der nun schon jahrelang eng mit der tiwag.org kooperiert*, hat es uns überlassen, dass „wir das alles offenlegen“.

Da der glückliche Sieger im TIWAG-Vorstands-Gewinnspiel bereits Ende 2014 ausgemauschelt war, musste die Abwicklung der leider notwendigen Ausschreibung im Jänner 2015 mit besonderer Sorgfalt erfolgen. Dies begann schon mit der Auswahl des Headhunters. Es musste ein Schwarzer sein und zudem einer, der sich schon in der Vergangenheit bewährt und exakt das Bestellte geliefert hatte. Bei diesen strengen Vorgaben kam eigentlich nur mehr einer in Frage: Raimund Steiner, Österreich-Chef des internationalen Personalberatungsunternehmens Egon Zehnder, an der teuren Tuchlauben-Adresse in Wien residierend.
Immer wenn ein großes Tiroler Landesunternehmen einen internen Kandidaten gegen mögliche Konkurrenz durchsetzen will, bedient es sich des „Executive Searchers“ Raimund Steiner. So schon geschehen bei Nachbesetzungen des Hypo-Vorstandes sowie bei früheren Bestellungen von TIWAG-Vorstandsmitgliedern. Ebenso beim Headhunten nach Thomas Trattler für die TIWAG-Netz AG, den Bruno Wallnöfer ohne österreichweite Ausschreibung sonst im eigenen Haus nie gefunden hätte.

Man weiß: Bei Zehnder-Steiner geht nichts schief. Kostet einen ordentlichen Batzen, in der Branche üblich sind rund 30 Prozent eines Jahresgehalts des „gesuchten“ Vorstandsmitgliedes, das wären hier sechzig-, siebzigtausend Euro plus Spesen, aber man bekommt, was man sich gewünscht hat. Und, fast noch wichtiger, man bekommt abgewimmelt, was man partout nicht bekommen will: Einen Experten. Von außen. Brrrr!



Elektronischer Schimmel-Brief, den einundzwanzig von sechsundzwanzig Bewerbern erhalten haben.

Oberste Vorgabe der Auftraggeber an Zehnder-Steiner war: Der Auserwählte durfte Bruno Wallnöfer fachlich nicht überlegen sein. Keiner der sechsundzwanzig Kandidaten konnte dieses Kriterium erfüllen. Also musste es fallen gelassen werden.

Nächste Anforderung an das künftige Vorstandsmitglied war, dass es über die Schweinereien in der TIWAG Bescheid weiß (schwarze Buchhaltung, Bilanzmanipulationen, Pensionsgaunereien des Vorstandsvorsitzenden, Parteienfinanzierung, Mitarbeiterbespitzelung, Spesenexzesse des AR-Chefs etc.) und unter allen Umständen bereit ist, da den Deckel draufzuhalten. Nach dieser beinharten Job-Beschreibung sollte dann eigentlich eh schon nur mehr einer für den Posten in Frage kommen.

Trotzdem wurden, um den Schein eines objektiven Auswahlverfahrens bis zum Schluss aufrecht zu erhalten, fünf Kandidaten zum Hearing am 4. Mai 2015 geladen. Gekommen sind dann nur zwei, der Richtige und ein Falscher. Drei ursprüngliche Mitbewerber hatten - wohl über das Diskussionsforum dieser Seite - Wind davon bekommen, dass die Bestellung offenbar geschoben war.


… and the Winner is: Thomas Gasser

Im Ausschreibungsprofil wird „hervorragende fachliche Expertise“ in der Kraftwerksführung sowie im Stromhandel gefordert und „Erfahrung in der Umsetzung energiewirtschaftlicher Strategien“. Damit kann der Auserkorene nun wirklich nicht dienen, war er bisher doch hauptsächlich als Unternehmensberater tätig und zuletzt als Geschäftsführer eines Abfallwirtschaftsunternehmens (!). An „Erfahrung in der Leitung energiewirtschaftlicher und technischer Kerngeschäftsfelder der Elektrizitätswirtschaft“ (Ausschreibung) bringt er also gar nichts mit. Selbst in den zwei Jahren, die er in der TIWAG verbracht hat (2005-2007), war er im kaufmännischen Vorstandsressort Wallnöfers nur für „Unternehmensentwicklung und Organisation“ (UE) zuständig.

Von Wallnöfer hat er mit Sicherheit nichts lernen können, außer dessen Chefsekretärin kennen. Sie, Karin Rainer, hat er 2010 auch geheiratet. Und damit erfüllte er - bingo! - ganz klar als einziger Bewerber „das gesuchte Profil“ (Raimund Steiner). Kein anderer unter den ursprünglich sechsundzwanzig am Job Interessierten konnte damit aufwarten.



Um den Ehemann der langjährigen TIWAG-Vorstandsassistentin zu finden, musste man den Vorstands-Posten unbedingt sauteuer per Süddeutscher Zeitung quasi europaweit ausschreiben. Sonst wäre man nie über diesen Kapazunder gestolpert.


Frau Rainer-Gasser kennt alle, absolut alle, Fackereien, die Bruno Wallnöfer und Ferdinand Eberle in der TIWAG begangen haben. Ihr ist nichts Menschliches fremd. Sie ist der höchste Garant dafür, dass alles in der Familie bleibt.

So wurde der neue Vorstand bestellt.
Und jetzt ist er geliefert.





26.5.2015

________

*) Der TIWAG-Aufsichtsratsvorsitzende & dietiwag.org:

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Und hier wird dazu im Forum diskutiert.


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