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Hat die beim Kauf begünstigte Kubus GmbH noch 2014
einen Umbau in Maders Gratiswohnung bezahlt?


Vom Fall Mader über den Fall Maders zum Kriminalfall:
Wie kam der Spottpreis für das Technikerhaus-Areal zustande? In welchem Verhältnis steht er zur internen Bewertung? 1:2? 1:3? 1:4? Warum freuen sich die drei Herren im Bild unten so, sagen wir, diebisch? Welche Nebenabsprachen gibt es? Welche Gelder fließen zusätzlich?

Im Jahre 2010 hat der Verein Technikerhaus, dessen Vereinszweck es war, „das Technikerwohnheim sowie das vereinseigene Technikerzentrum zu führen, zu fördern und zu erhalten“ (Statut von 2009), den gesamten Gebäudekomplex samt 1700 m² Gartenfläche zu einem Spottpreis verpascht. Um 2,5 Millionen Euro. An Freunde, die derselben Katholischen Mittelschülerverbindung „Ambronia“ (gegr. 1906) angehören wie die ranghöchsten Mitglieder des Vereins Technikerhaus.




Wollen ihre Freude über den gelungenen Deal gar nicht verbergen:
Die Kubus-Gesellschafter Peter Ausserladscheider, Helmuth Niederhauser und Rainer Rochelt (v.l.n.r.)


Der Verein Technikerhaus hatte an und für sich keinen Druck, das Objekt zu verkaufen. Der Bedarf für ein Schülerheim war und ist enorm und Schüler und Studenten hatten im Frühjahr 2010 auch bereits Zusagen für das nächste Studienjahr, als der Obmann des Vereins Technikerhaus Helmut Mader plötzlich alle vor vollendete Tatsachen stellte und überraschend das Zusperren anordnete. Heute wissen wir, dass das damalige Argumentieren mit – wechselweise – fehlender Kostendeckung, fehlender Nachfrage bzw. fehlender Nachfolge eines Heimleiters nichts als ein plumper Vorwand war (hier).

Ohne Bereitschaft, die Liegenschaft an jemand anderen als die Ambronen-Freunde zu verkaufen, wurde sie im Frühjahr 2010 zum Schein ein paar Institutionen angeboten, von denen man wusste, dass sie keine Immobilien kaufen (z.B. Caritas, Diözese) oder aber die aufgebauten Hürden (z.B. bestehende Miet- und Pachtverträge) nicht würden überspringen wollen (Stadt Innsbruck, Land Tirol, Klinik). Längst hatten die Bundesbrüder von der Ambronia zum Zwecke der Übernahme des Objekts Fischnalerstraße 24–28 eine Gesellschaft gegründet und sie als „Kubus Immobilien GmbH“ ins Firmenbuch eintragen lassen.




„In Treue fest!“: Der Verein Technikerhaus feiert „20 Jahre Technikerwohnheim“ (1984).
Vorne Mitte: Romuald Niescher, Alois Lugger, Helmut Mader, Josef Thoman; hinter letzterem: Bruno Wallnöfer
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Technikerhaus - ÖAAB – Neue Heimat

Das Technikerhaus war von Anfang an eine Erbpacht des ÖAAB. Erster Obmann des Vereins war der Innsbrucker Bürgermeister Alois Lugger (ÖAAB-Obmann von 1963–1976 und Ehrenphilister der Ambronia), letzter der Landtagspräsident Helmut Mader (ÖAAB-Obmann 1988-2001). Im Technikerhaus war lange Zeit auch die Politische Akademie der ÖVP Tirol untergebracht, deren Vorstand ausschließlich aus hohen ÖAAB-Funktionären bestand. Ebenso vom ÖAAB dominiert wie das Technikerhaus ist seit eh und je die Wohnbaugesellschaft Neue Heimat, perfekt personifiziert durch den ÖAAB-Landesobmannstellvertreter Josef Thoman (Ehrenmitglied der Ambronia), zuletzt Aufsichtsratschef der Neuen Heimat, vordem deren Geschäftsführer. Als solcher folgte ihm wiederum Alois Luggers Sohn Klaus (ÖAAB) nach. Aufsichtsratsvorsitzender heute ist der ÖAABler Jakob Wolf, Klubobmann der ÖVP im Tiroler Landtag.
Helmut Mader selbst hatte zu seiner Zeit als ÖAAB-Obmann und ÖVP-Landesrat sogar das Vorschlagsrecht für die freihändige Vergabe von fünf Prozent der NH-Wohnungen, an das sich die Geschäftsführung zu halten hatte.

Ausgerechnet diese Neue Heimat, Heimat der ÖAAB-Freunde, wurde von Helmut Mader um ein gefälliges Schätzgutachten ersucht, das die längst beschlossene Verschleuderung des Technikerhauses an die Kubus rechtfertigen sollte. Dass selbst die konservativeste Bewertung durch die Neue Heimat unter Einrechnung aller Schikanen (wie das lebenslängliche Wohnungsgebrauchsrecht für Helmut und Edeltraud Mader) um satte vierzig Prozent höher ausfiel als das Angebot der Ambronen-Freunde war so nicht vorgesehen, zumindest nicht, dass dies auch bekannt werden sollte.

Der laut Günther Platter „bedeutendste Tiroler Politiker der letzten Jahrzehnte“ Helmut Mader ließ sich nicht beirren und verkaufte verschacherte die gesamte Anlage trotzdem um 2,510.000 Euro.
An seine Kubus-Freunde.



Zwei Szenarien tun sich auf:
1. Falls wirklich nur diese Summe bezahlt wurde, haben der Obmann des Vereins Technikerhaus und sein Vorstand den Verein massiv geschädigt.
2. Falls die Hütte um eine (weit) höhere, vielleicht sogar angemessene Summe verkauft wurde, ist a) das Finanzamt gelupft worden, weil der Aufschlag schwarz bezahlt wurde und hat b) der Vorstand des Vereins Technikerhaus seinen Verein über den wahren Verkaufserlös getäuscht und möglicherweise um die Differenz betrogen.

Dass die Liegenschaft mehr wert ist, als die angeblich bezahlten 2,5 Millionen, ergibt sich auch daraus, dass allein die Sparkasse Innsbruck sie mit über vier Millionen belastet hat. Das würde sie nicht tun, wenn sie diese Summe nicht durch die Realität(en) gedeckt sähe. Jene Sparkasse Innsbruck übrigens, die der Kubus den Kauf ohne jede Eigenmittel ermöglicht hat. Hebstecken dort: Mader-Freund Bruno Wallnöfer(ÖAAB)


Der 2,5 Mio.-Preisknüller ist für die Kubus 10,6 Mio. wert

Die Bewertung des Technikerhaus-Komplexes durch die Kubus Immobiliengesellschaft hat deren Geschäftsführer Peter Ausserladscheider, Ambrone und Ambronen-Ehrenschild-Träger, übrigens selbst vorgenommen und sich – wie aus Südtiroler „Freundeskreisen“ zu hören ist - dafür mit angeblich 40.000 Euro Honorar aus der Kubus-Kassa belohnt. Seine Schätzung beläuft sich allein für den „Bestand Fischnalerstraße 24 und 26“ (Technikerhaus) auf 4,31 Millionen Euro. Den „Bestand Fischnalerstraße 28 und Rest Fischnalerstraße 24“, d.i. Mader-Wohnung plus Technikerzentrum (Restaurant, Tanzschule, Ambronia-Räume und Centralbau-Büros) bewertet er vor sich selbst mit 3,16 Millionen Euro. Das ergibt inklusive der siebzehn zugehörigen Parkplätze und acht Carports einen „Gesamtwert“ von 7,67 Millionen Euro für das Gesamtobjekt, wie es heute dasteht.

Realistischerweise bezieht die Kubus auch die Grundflächen der Liegenschaft für mögliche Aus- und Zubauten in die Bewertung mit ein und gelangt so zu einem Gesamtpreis von 10,82 Millionen Euro jener Anlage, die sie 2010 offiziell um 2,51 Millionen vom Mader-Verein erworben hat.




Die Kubus-interne Bewertung des Gesamtobjekts Technikerhaus vom September 2014 - mehr als viermal so hoch wie der bezahlte Kaufpreis von 2010 - legt, wie die Juristen sagen, „eine Verkürzung über die Hälfte des wahren Wertes“ nahe.


Belastet ist der ermittelte Wert laut der Bewertung von Kubus für Kubus lediglich mit dem Wohngebrauchsrecht Maders, das im September 2014 (dem Leistungsrechner des Finanzministeriums gemäß) mit 234.000 Euro bewertet wird. Verbleiben 10,58 Millionen Euro und damit mehr als das Vierfache des seinerzeitigen Kaufpreises. Umgekehrt gesprochen: Der Mader-Verein Technikerhaus hat den Ambronen-Brüdern von der Kubus Immobilien GmbH den Gebäudekomplex samt nutzbarem Areal für ein Viertel des wahren Wertes zugeschanzt.


Vielleicht ist’s Methode

Wer die Frechheit besitzt, dem Finanzamt einen Wohnungsverkauf (61 m² im selben Haus zur selben Zeit) im wahren Wert von sagen wir 150.000 Euro für 10.000 Euro anzuzeigen ...



... dem darf auch unterstellt werden, dass er der Steuerbehörde statt der wahren Kaufsumme für den Komplex Technikerhaus/Technikerzentrum ohne besondere Skrupel völlig lächerliche 2,5 Millionen Euro als Kaufpreis nennt.



Verkauf einer Wohnung im Technikerhaus durch den Verein Technikerhaus im November 2009 (oben), Gesamtverkauf Technikerhaus durch den Verein Technikerhaus im Juli 2010 (unten)

Wenn oben steht „EUR 10.000,00 Euro (in Worten Euro fünfundzwanzigtausend)“, dann sollte unten dementsprechend auch zumindest der zweieinhalbfache Betrag irgendwie angedeutet werden:
„€ 2,510.000,00 (in Worten Euro sechsmillionenzweihundertfünfundsiebzig)“.




Die Nebenabsprachen

Im Kaufangebot der Kubus GmbH vom 27. Mai 2010 werden Nebenabsprachen getroffen, die ausdrücklich „auch zum Vertragsgegenstand“ gemacht werden, im Kaufvertrag vom 9. Juli 2010 aber nicht ausgeführt und auch nicht bei der grundbücherlichen Eintragung vorgelegt wurden. Es dürfte sich dabei u.a. um Zusatzleistungen finanzieller Art der Verkäuferin an den Verkäufer handeln.

Weitere Zugeständnisse der Kubus GmbH an den Gratismieter Helmut Mader, den Mader-Verein Technikerhaus sowie an die Mader-Verbindung Ambronia sind in einem Schreiben Gerhard Maders vom 28. Mai 2010 enthalten, dessen Inhalt wir nicht kennen, weil es ebenfalls in der Urkundensammlung beim Grundbuch fehlt.

Möglicherweise gibt es in den Nebenabsprachen auch Zusagen, welche die Belastungen auf dem Objekt (z.B. Mietverträge mit der Ambronia, der Tanzschule Polai u.ä.) reduzieren, was aber andere potenzielle Käufer nicht erfahren sollten, um sie von einem besseren Angebot abzuhalten.

Eine weitere Nebenabsprache könnte beinhalten, dass die Käuferin Kubus aufgrund des Schnäppchenpreises von 2,5 Millionen Euro weitere Gratifikationen an Helmut Mader zu leisten hat. Dabei könnte es sich zum einen um die erfolgte und mittlerweile auch gestandene, vermutlich weit überschießende Rückerstattung von Gesetzes wegen gar nicht rückzuerstattender Investitionen handeln, zum anderen beispielsweise um einen erst 2014 erfolgten großzügigen Badezimmer-Umbau in der Gratiswohnung Helmut Maders im 4. Stock, den die Zillertaler Installationsfirma Eberharter im Auftrag und auf Rechnung der Kubus GmbH durchgeführt hat. Kosten: 6.149,95 Euro.



Bestand der Wohnung von Helmut und Edeltraud Mader (2008) - vor dem zuletzt erfolgten Umbau


Und jetzt, Staatsanwalt, bitte übernehmen Sie!


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Neu auf www.willnichtmehrhaben.at


14.9.2015


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