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Jetzt versteht man erst so richtig, warum die Tiroler Tageszeitung
einen Beutegreifer im Titel führt


Bei der TT haben sie einen Vogel. Einen ziemlichen. Schon im Logo.
Einen Raubvogel.
Einen, der sich holt, was er braucht, egal, wem’s gehört.

Eine Elster würde auch sehr gut passen.


Auf dieser Seite sind in den letzten Wochen die Skandale Mader, Wolf, Wallnöfer und Pertl publik gemacht worden. Auch die Tiroler Tageszeitung hat in der Folge über jeden dieser Fälle groß berichtet. Berichten müssen, unausweichlich. Im Gegensatz zu Ö 1, Radio Tirol, Tirol Heute, Krone, Kurier, Kleine Zeitung, Wirtschaftsblatt, Standard, Presse und vielen anderen Medien hat die TT das in mehr als fünfzig Artikeln getan, ohne auch nur ein einziges Mal die Informationsquelle dietiwag.org anzugeben. Diese darf – Befehl von oben, untertänigste Erfüllung unten – in der Tiroler Tageszeitung nicht erwähnt werden.


Der „Fall Mader“


10. August 2015

Wie Helmut Mader (ÖVP) zu einer 188 m²-Gratiswohnung auf Lebenszeit kam (Titel)




12. August 2015

„Der medial aufgedeckte Skandal zum Gratis-Wohnrecht auf Lebenszeit für Helmut Mader in einer 188m²-Wohnung in Innsbruck …“ (Einleitung)

Ohne Quellenangabe

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Der „Fall Wolf“


24. September 2015

ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf will sich in seinem eigenen Klub anstellen um in die höchste Beamtenpensionsstufe des Landes aufzurücken (Titel)




25. September 2015

„Nun ist auch noch Klubobmann Jakob Wolf ins Visier geraten.“

Ohne Quellenangabe

**********


Der „Fall Wallnöfer“


19. Oktober 2015

Bruno Wallnöfers Problemzone ist der Hals. Nicht zum Vollkriegen. (Titel)




20. Oktober 2015

„Wallnöfers Gagen sorgen für Aufregung“ (Titel)

Ohne Quellenangabe

**********


Der „Fall Pertl“


22. Oktober 2015

Herr Pertl hat Federn (Titel)




23. Oktober 2015

„Kein Tag ohne Bezügeskandal“ (Titel)

Ohne Quellenangabe



Das Problem der TT hierbei sind die sogenannten Chefreporter Peter Nindler und Anita Heubacher. Das größere sind ihre Chefredakteure Alois Vahrner und Mario Zenhäusern. Das größte ist deren Dienstgeber Hermann Petz, eigentlich nur Vorstandsvorsitzender der Moser-Holding AG, zu der die TT gehört, der sich aber als Herausgeber der Zeitung aufspielt.

Oder aber umgekehrt: Petz ist in Wahrheit nicht das Problem. Eher schon sind es die Chefredakteure, die willfährig seine Vorgaben befolgen und nach unten weitergeben, auch die dümmsten, auch die lächerlichsten. Aber am Ende sind und bleiben es die Artikelverfasser selber, die das von der Blattlinie Gebotene schreiben und das Verbotene nicht, statt zu tun, was simpelsten journalistischen Grundsätzen entspricht: die Quelle zu zitieren.


Ohne Worte 1



Tiroler Tageszeitung, 27.4.2012


Ohne Worte 2



Standard, 19.6.2015


Convenience-Journalismus (à la Convenience Food)

Die Verrenkungen, die von der TT aufgeführt werden, um in die Geschichten der dietiwag.org einzusteigen ohne die Seite zu nennen („Im Internet tauchen jetzt Zweifel an der Version Partls auf …“; „Aufregung um Ferrari des Wirtschaftskammerchefs …“; „Eine jetzt bekannt gewordene Mail von VP-Vizebürgermeister Franz Gruber …“; „Bergbahnbetreiber Heinz Schultz wurde vorgeworfen, …“; „Eine Diskussion gibt es indessen auch über Jagdeinladungen für Landeshauptmann Günther Platter. Er wurde …“ usw.) erheitern mittlerweile nicht nur die Medienbranche.

Das bisschen beruflichen Anstands, möchte man meinen, lernt man selbst im WIFI-Journalismuskurs in der ersten Woche. Wären dort nicht ausgerechnet auch Heubacher und Nindler, Vahrner und Zenhäusern, wie es heißt, Lehrende. Auf welchem Fachgebiet denn? Fladern? Pfosen? Stibitzen? „Einführung in die Grundbegriffe journalistischen Ethos“ jedenfalls kann es nicht sein.

Die TT – ein Witz

Kommt ein Serviceman zur TT und sagt zur Frau am Info-Schalter im Foyer: „Ich soll mir den Kopierer einmal anschauen.“ „Das geht jetzt nicht“, sagt die Frau, „der Nindler ist grad zu einer Pressekonferenz gegangen.“


Und warum tut die TT, was sie tut?

… weil sie verbergen muss, dass sie komplett versagt, in diesem Land voller Skandale Skandale aufzuzeigen

… weil die abschreibenden Redakteure vor ihren Lesern so dastehen wollen, als hätten sie selbst etwas Wichtiges ans Licht befördert

… weil die TT verhindern möchte, dass „dietiwag.org“ noch mehr User und noch mehr Zugriffe bekommt

… weil sie „dietiwag.org“ nicht nennen will aus Rücksicht auf die mit der TT verhaberte ÖVP, der die Seite schwer zusetzt




„Embedded“: Die TT-Chefreporter in der Tiroler Politik oder die Tiroler Politiker in der TT? Beides.


… weil die TT die berichteten Skandale gleich auch entschärfen will und daher nicht gut auf die zugespitzten Artikel der Originalquelle verweisen kann

… weil „dietiwag.org“ der TT „schon zuviel angetan hat“ (Nindler) und daher „doch nichts anderes zu erwarten hat“ (Heubacher)

… weil schon im Interesse der Geschäftsführung nicht der Eindruck entstehen darf, es gäbe da draußen vielleicht eine in mancher Hinsicht bessere Informationsquelle als ihre müde und ermüdende Zeitung

… weil die Redaktion der TT potenziellen weiteren Informanten auf keinen Fall den Weg zur dietiwag.org ansagen will


Aufzählung unvollständig



Für die Übernahme von Recherchen eines anderen Mediums „bezahlt“ wird in der Branche üblicherweise mit der kleinen Münze Quellenangabe (Branchenjargon: credit). Nichtnennung ist wie Diebstahl.




Komisch, dietiwag.org lesen können sie im TT-Newsroom schon, „dietiwag.org“ schreiben können sie (noch) nicht.  (Foto: TT, Montage: M.W.)


9.11.2015


Hier wird über den „Beutegreifer TT“ direkt im Forum diskutiert.



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