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TIWAG-Projekt „Kaunertal“: Mindestens 75 Millionen sinnlos verbrannt
Diese Woche jährt sich zum zwölften Mal der Tag, an dem die TIWAG über ihren großen Lautsprecher „TT“ der Welt kundgetan hat, was für ein „Riesen-Kraftwerk im Ötztal“ (Aufmacher) sie zu errichten gedenke. Aus Anlass dieses kleinen Jubiläums hier eine vorläufige Kostenschätzung des immer weiter optimierten Luftschlosses.
Tiroler Tageszeitung, 17. Juni 2004, Seite 1
Das „Riesen-Kraftwerk“ mit Ötztaler Wasser sollte laut dem pompösen Optionenbericht der TIWAG in der einen oder anderen Variante 2016 in Betrieb gehen. Von einem solchen, ja überhaupt von einer Realisierung, ist das Projekt weiter entfernt denn je. Noch weiter geht gar nicht. Kurzum: Es kommt nie. Mit Sicherheit: Niemals.
Umso dringlicher ist ein Kassasturz.
Wieviel Geld der TIWAG-Kunden wurde hier sinnlos verblasen, verpulvert, verplempert, verbraten, verbrannt, wie auch immer, vergogglt und verjuxt?
Standort-Hopping
Um das Wasser aus dem hinteren Ötztal abzapfen zu können, plante die TIWAG, von der einheimischen Bevölkerung ein ums andre Mal verjagt, nacheinander Stauanlagen an sechs (!) verschiedenen Standorten. Mit horrenden neuen Kosten bei jedem neuen Phantasieprojekt.
Die halluzinierten Speicher für das „Riesen-Kraftwerk“: Sulztal (Ötztal), Rofental (Ötztal), Rifflsee (Pitztal), Taschachtal (Pitztal), Fernergries (Kaunertal), Platzertal (Oberinntal)
Diese Lappereien, mit denen nicht ein einziger nachhaltiger Arbeitsplatz geschaffen wurde, haben nach groben TIWAG-internen Schätzungen zusammengenommen bisher ca. 75 Millionen Euro gekostet, bei Einrechnung von Nebengeräuschen (Anwaltskosten, Beraterkosten, Agenturkosten, Inseratekosten, Wahlkampfkosten etc.) sogar deutlich mehr.
75 Millionen Euro (mehr als eine Milliarde alter Schillinge), man stelle sich vor, damit hätte man ein wirkliches Kraftwerk bauen können, mit Wasser oben eini und echtem Strom unten außer. 75 Millionen, die sonst bei der TIWAG und im Land überall fehlen, in den Sand gesetzt für ein von allem Anfang an unrealisierbares, im wahrsten Sinne verrücktes Projekt, verrückt vom Ötztal ins Pitztal, vom Pitztal ins Kaunertal, vom Kaunertal ins Inntal.
In der TIWAG spricht man – allerdings erst nachdem man beide Hände vor dem Mund platziert hat - davon, dass unter Bruno Wallnöfer insgesamt ca. 1,3 Milliarden Euro unproduktiv beim Vorstandsfenster hinausgeworfen worden sein sollen, das heißt: ohne jeden betriebswirtschaftlichen Rückfluss der getätigten Ausgaben.
1,3 Milliarden Euro
Bezweifelt darf höchstens werden, dass in dieser Summe auch alle in den letzten Jahren begangenen Blödheiten wie der (politisch verordnete) überteuerte Einkauf in die IKB, die Beteiligung an der oberösterreichischen Energie AG, die kostspieligen Ein- und Ausstiege bei Kohle- und Windkraftwerksprojekten und die vielen, vielen weiteren Flops bereits inkludiert sind.
14.6.2016
Hier wird über die gigantischen Vorlaufkosten des Großprojekts, das niemals realisiert wird,
im Forum diskutiert.
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