|
|
Alles happy beim GKI, oder?
Da gibt es „Tage der offenen Tür“ bei der großen Kraftwerksbaustelle der TIWAG, wo aber jene zur Wahrheit verschlossen bleibt, und bezahlte Zeitungsseiten reihum, die auf „alles mega-super“ machen (müssen). Keine Mitteilung an die Medien, keine an die lokale Bevölkerung, null Info auf der Homepage. Das ist noch richtig Old School. Marke Wallnöfer.
Im Oberen Gericht ist unter der Projektleitung der TIWAG, die 76 Prozent an der Errichtergesellschaft hält, das Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) im Bau. Von Maria Stein (Gemeinde Pfunds) aus soll der insgesamt 22 km lange Triebwasserstollen gleichzeitig zur Wehranlage bei Ovella (Engadin) im Süden und in Richtung Krafthaus Prutz im Norden vorangetrieben werden. Dafür sind zwei gigantische Tunnelbohrmaschinen der US-Firma Robbins (Durchmesser 6,50 m) im Einsatz. Wobei, und darum geht es hier, im Einsatz eben nicht richtig ist. Kurz: Beide stehen. Seit Wochen.
Papier ist geduldig. Mit Anzeigengeld kann man die Dinge auch auf den Kopf stellen. (Bezirksblätter, 29.6.2016). Und dazu auch noch selber keck aus der Zeitung lachen. Beim „Tag der offenen Tür“ waren beide Bohrmaschinen bereits längst außer Betrieb.
Während die eine Hartgesteins-Doppelschild-Tunnelvortriebsmaschine mit einem Getriebeschaden darniederliegt, hat sich die andere offenbar im Fels festgefressen, möglicherweise auch gedreht, und kommt weder vor noch zurück. Schuld könnte in diesem Falle auch der Bergdruck sein, im anderen ein Bau- oder Bedienungsfehler der Bohrmaschine. Dann wäre entweder der Essener Konzern Hochtief, der das Baulos erhalten hat, schadenersatzpflichtig oder eben die Robbins Company. Um die Gewährleistung wird bereits gestritten. Es geht um viel Geld. Und es ist unklar, bis wann die beiden Stollenfräsen eventuell wieder flottgemacht werden können.
Oberster Zuständiger für das Projekt GKI ist TIWAG-Vorstand Johann Herdina. Er wollte auf Anfrage zum Desaster nicht Stellung nehmen. Wie gesagt: Old School.
12.7.2016
Diskussion
Reaktionen auf diesen Artikel:
Eine Prise Wahrheit in der Oberländer Rundschau, (20.7.2016)
Top frisiert – wie immer – der Bericht von Helmut Wenzel in der TT, (29.7.2016)
| |
|