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Vorstand Herdina (vorm. ÖBB) verschafft ÖBB-Spezl TIWAG-Spitzenjob
Es hat sich nichts geändert in der TIWAG. Es herrscht dort nach wie vor das „System Wallnöfer“: Eine hohe Leitungsfunktion wird durch Pensionierung frei, der Vorstand schreibt diese zum (schönen) Schein intern aus, und obwohl es im Haus einen höchst qualifizierten Bewerber gibt, den auch die Belegschaft favorisiert, bekommt ein alter Freund aus der Zeit Herdinas bei den ÖBB den wohldotierten Posten.
Die Ausschreibung
Im Hause selbst hätte es für den abtretenden Dipl.Ing. Georg Huber mit Dipl.Ing. Michael Grimm den idealen Nachfolger für den Bereich Erzeugung gegeben, jenen, der bisher schon die Abteilung Kraftwerksanlagen mit ca. 130 Mitarbeitern geleitet hat. Die Stellenausschreibung täuscht eine interne Suche vor, wobei Grimm mit der Anforderung „abgeschlossene Universitätsausbildung in Elektrotechnik, Maschinenbau oder Bauingeneurwesen“ vorsichtshalber von vornherein ausgebootet werden soll.
„Zeitgleich wird ein Personalberatungsunternehmen mit der Suche am externen Markt beauftragt“, heißt es oben. Die Stelle ist aber nie extern ausgeschrieben worden. Das war auch gar nie vorgesehen. Die Formulierung diente nur dazu, die von Vorstandsmitglied Johann Herdina gewünschte Person, Thomas Höckner, seinen Spezl aus der gemeinsamen Zeit bei den ÖBB, mittels der Agentur Prechtl in die TIWAG einzuschleusen.
Erfüllt Herdina-Freund Höckner wenigstens die Anforderung „abgeschlossene Universitätsausbildung in Elektrotechnik, Maschinenbau oder Bauingeneurwesen“? Ja, aber „nur“ genau in dem Ausmaße wie der geblockte hausinterne Bewerber Grimm auch. Beide sind Dipl.Ing.
So geht offenbar weiterhin Mitarbeiter-Motivation in der TIWAG. Das „System Wallnöfer“ hat überlebt.
Dipl.Ing. (!) Herdina täte indes gut daran, sich weniger um Versorgungsposten und mehr um seine Problembaustelle GKI zu kümmern. Eine der beiden Tunnelbohrmaschinen ist immer noch, nunmehr schon seit Monaten, außer Betrieb, hat sich im Fels festgefressen, qualifizierte Arbeiter fehlen an allen Ecken und Enden, die Fluktuation ist groß. Trotz einer Vorlaufzeit von mehr als dreißig Jahren für das Projekt Grenzkraftwerk haben es die Betreiber (zuerst der Verbund, später die TIWAG) nicht geschafft, die geologischen Verhältnisse so weit zu erkunden, dass ein einigermaßen geordneter Baufortschritt gewährleistet wäre. Bereits jetzt, nach bloß einem Jahr Bauzeit, ist die TIWAG hinsichtlich der geplanten Fertigstellung mindestens ein Jahr in Verzug. Von der damit verbundenen Kostenexplosion reden wir erst gar nicht. Glück auf!*
22.8.2016
Diskussion
Fortsetzung: Herdinas ÖBB-Spezl erfüllt nicht das Anforderungsprofil für den TIWAG-Bereichsleiter
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*) Fünf Tage später muss die TT das nachhüpfen, was ihr oben vorgehupft wurde:
Tiroler Tageszeitung, 27.8.2016
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