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Braune Soße
Was für ein Einfaltspinsel, der meint, die historische Wahrheit mit viel Farbe, viel brauner Farbe, übermalen zu können. Ein Fan (Gefolgsmann) des Anstreichers aus Braunau? Jedenfalls einer des „langjährigen Führers“ der Alpenvereinssektion Brandenburg, des fanatischen Nazis Waldemar Titzenthaler, dessen Urne in eine Felswand im Rofental (Vent/Ötztal) eingemauert und mit einer provozierenden Bronzetafel versehen ist. Zwischen 28. August und 3. September 2019, also ziemlich genau zum 80. Jahrestag des Überfalls Nazideutschlands auf Polen, hat so ein Vorvorgestriger dort wieder zugeschlagen.
Nachdem die erste erklärende Zusatztafel zur Huldigung an den „Kämpfer für das Deutschtum“ am „Cyprian-Granbichler-Weg“ (bis dahin „Titzenthalerweg“) 2014, wenige Wochen nach ihrer Anbringung, zerschlagen und in die Rofenache geworfen worden war, wurde im Vorjahr doch wieder eine „Ergänzende Information“ zur Person des radikalen Antisemiten dort angebracht. Fakten, die offenbar mit allen Mitteln aus der Welt geschafft werden müssen.
Mindestens dreimal in jüngster Zeit ist der Täter, der Wiederholungstäter also, vermutlich bei Nacht und bei Nebel, am Tatort schwer sachbeschädigend tätig geworden. Zuerst, zwischen Mitte Juli und Mitte August 2019, hat er die Zusatztafel zerkratzt. Ohne große Wirkung. Wenige Tage später wurden die Muttern der Befestigungsschrauben entfernt. Erfolglos. Die Tafel scheint wohl ziemlich gut befestigt zu sein. Also ist er erneut ausgerückt, um seiner braunen Gesinnung jetzt mit brauner Farbe bleibenden Ausdruck zu verleihen.
Bleibenden? Wohl nicht.
Eine Chronik in Bildern
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2019
Sachdienliche Hinweise, die zur Auskundschaftung des Täters führen, sind erbeten.
6.9.2019
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