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Katholische Fundis versuchen die Bevölkerung gegen das Impfen zu „impfen“
Just, da im Bezirk Schwaz flächendeckend gegen die immer weitere Ausbreitung des Corona-Virus vorgegangen wird, verbreitet dort eine sektenähnliche innerkirchliche Gruppierung horrenden und gesundheitsgefährdenden Stumpfsinn über die Pandemie - in bedenklicher Nähe zu rechtsextremem Gedankengut Gedankenmüll. Hinter der gestreuten Des-Informationsbroschüre steckt als lokal Verantwortlicher der Kooperator von Gerlos.
Unter dem Vorwand, den Unglauben zu bekämpfen, wird vor allem der Glauben an die Wissenschaft bekämpft. Das (auch äußerlich) kleinformatige Druckwerk von zwanzig Seiten, das ausgerechnet dieser Tage ungebeten in zahlreichen Postkästen in Schwaz landet, verbreitet pompöse Lügen über das grassierende Virus und die zu seiner Eindämmung dringend notwendigen Maßnahmen.
Von "Freimaurern", "gottlosen Ideologien" und drohenden "Internierungslagern"
Hier trifft sich und mischt sich auf äußerst unheilvolle Art altbiblischer Extremismus mit politisch rechtem; ein Amalgamat, das umso (lebens)gefährlicher ist für Menschen, die die Kirche immer noch als Autorität und Instanz sehen und sich von ihr leiten und auch verleiten lassen.
Ähnlich wie diese „christlichen“ Corona-Krieger uns die Pandemie als „göttliche Prüfung“ verkaufen wollen, wird diese übrigens auch von Dschihadisten als Zorn Gottes über „die Ungläubigen“ interpretiert.
Hier ein paar markante Ausschnitte aus der Broschüre (1. Auflage 2021):
Ferdinand Schnaiter studierte als Spätberufener an der rechtskonservativen Gustav-Siewerth-Akademie in Bayern und der ebenfalls einschlägig bekannten Ordensschule im Zisterziensterstift Heiligenkreuz in Niederösterreich. Seit 2009 ist er Seelsorger in Gerlos.
Nachdem dieses aus der Diözese Salzburg kommende Machwerk über deren Grenzen hinaus gestreut wird, hat - vielleicht - die für den Bezirk Schwaz hauptzuständige in Innsbruck auch etwas dazu zu sagen. Man wird sehen. Oder auch nicht.
Zeitungsbox in der Bezirkshauptstadt Schwaz
14.3.2021
Reaktionen:
1
Das geht bei unserer Tiroler Tageszeitung wie immer ruckzuck. Nur vier Tage nach der obigen Veröffentlichung hat sie die Geschichte auch schon!
Tiroler Tageszeitung, 18.3.2021
2
Der Schwazer Pfarrer Martin Müller teilt mir mit: „Ich habe bereits bei den Gottesdiensten am vergangenen Wochenende (13./14.03.2021) in der Schwazer Pfarrkirche Maria Himmelfahrt auf die Kleinschrift des Gerloser Kooperators reagiert, meine volle Ablehnung den Gottesdienstbesuchern bekannt gegeben und sie aufgefordert, dieses Heft mit dem Altpapier zu entsorgen“.
(Mail vom 18.3.2021)
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