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Zehn Lügen van Staas auf einen Satz [11.11.2004] Unsere Recherchen haben ergeben, daß man van Staa im April dieses Jahres anläßlich seines Klinikaufenthaltes definitiv den Lugenbeutel nicht auch gleich herausgeschnitten hat! Um dem traurigen Allerseelentag ein bißchen den Touch von Trostlosigkeit zu geben, hat Radio Tirol den trostlosen Schwiegersohn von Landeshauptmann Eduard Wallnöfer in eine Livesendung geholt. Thema war die Energiepolitik des Landes. Es ist sehr zu bezweifeln, daß er von einem anderen Thema mehr Ahnung gehabt hätte. Nichts zu verstehen, hat ihn freilich noch nie daran gehindert, draufloszurattern. (Wie stad müßte er sonst meistens sein!) Seine Entstellungnahmen auf die Fragen der Kraftwerksgegner gehen weit über das hinaus, was wir gesetzlich noch irgendwie hinnehmen müssen. Und dieser Typ ist unser Eigentümervertreter! Dieser Typ entscheidet für uns in Sachen TIWAG! Dieser Stümper soll Landeshauptmann sein und soll Energiepolitik machen? 1. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, „daß Tirol den niedersten Strompreis nicht nur in Österreich hat”. Nach einer offiziellen Aufstellung der staatlichen Regulierungsbehörde E-Control haben KELAG, VKW, MyElectric, switch und Alpen Adria Naturenergie AG günstigere Stromtarife als die TIWAG. 2. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, „man hätte Ausländer zur Finanzierung hereinnehmen müssen“, wenn man schon früher mehr Wasserkraftwerke in Tirol gebaut hätte. Erstens ist gelogen, daß wir für das Kaunertalwerk und für Sellrain-Silz nicht massiv „Ausländer zur Finanzierung“ hereingenommen hätten. Zweitens ist gelogen, daß wir für eine Ötztal-Kraftwerkskette nicht massiv „Ausländer zur Finanzierung“ hereinnehmen müßten. 3. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, „das Sulztal ist überhaupt kein konkretes Projekt. Es wurde hier also ein 70 Jahre altes Projekt herausgezogen.“ Wahr ist, daß es sich hier um eine umfangreiche, völlig neue „Ötz-Teilausbaustudie“ der TIWAG von 1992 handelt. Diese Studie liegt uns vor. Das Projekt wurde auch bereits von der TIWAG selbst in Längenfeld und in Vent präsentiert. 4. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, daß „keines dieser Projekte bisher beschlossen, nicht einmal im Optionenbericht auftreten.“ Wahr ist, daß im „Optionenbericht Großkraftwerke“ der TIWAG vom September dieses Jahres das Projekt Sulztal unter „Kraftwerksgruppe Ötztal“ auftritt und dort detailliert (Turbinenleistung, Pumpleistung, Erzeugung, Speicherinhalt, Investitionskosten usw.) beschrieben ist. 5. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, daß der derzeitige TIWAG-Vorstandsvorsitzende „einer der besten Energiefachleute ist, ohne nämlich diesen Dr. Bruno Wallnöfer würde es die Innsbrucker Kommunalbetriebe und die Elektro- und Energieversorgung für Innsbruck längst nicht mehr geben.“ 6. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, in Osttirol gebe es „das zurückgebaute Kraftwerk in Kals“. Wahr ist, daß es einen renaturierten Kalserbach gibt und daran kein zurückgebautes Kraftwerk. 7. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, „wenn Sellrain-Silz im letzten Katastrophen-Sommer nicht gewesen wäre, es hätte sich im Sellrain eine Verbauung der Straße gar nicht mehr gestellt, denn das ganze Siedlungsgebiet im Tal wäre nicht mehr vorhanden gewesen.“ Wahr ist, daß lediglich die mickrigen obersten Oberläufe des Zirmbaches und der Melach in den Längentalspeicher abgeleitet werden, nicht aber Marendebach, Steinbach, Scheibbach, Finsterbach, Aubach, Agnesfall, Schörgenbach, Seigesbach usw., vom Fotscherbach samt allen seinen Zuflüssen gar nicht zu reden. Wahr ist auch, das weiß jeder holländische Tourist, daß das Siedlungsgebiet im Sellrain sich weit über die hochwassersicheren Hänge erstreckt. Und wahr ist auch, daß es im Katastrophenjahr 1987 im Raum Sellrain keine mit dem Ötztal und dem Stubai vergleichbare Niederschlagssituation gegeben hat. 8. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, man habe „darüber hinaus gebaut das Kraftwerk in Lienz, ein großes Wärmewerk, das ganz Lienz mit Strom erzeugt.“ Sollte aus dem Niederdeutschen übersetzt wohl heißen: versorgt. Wahr ist jedoch, daß das Biomassewerk die Lienzer mit Wärme versorgt, nicht mit Strom. Leicht zu merken: Wärme = Heizung, Strom = Steckdose! Eventuell Fingerprobe machen. 9. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, „die Angst wird ja von Kräften geschürt und möglicherweise auch von anderen, ich möchte nicht neue nennen, die allenfalls ein Interesse haben, Teile eines Tages der TIWAG zu kaufen oder überhaupt die TIWAG zu übernehmen.“ Nein, die Ötztalerinnen und Ötztaler, die sich gegen den Raub ihrer Heimat wehren, wollen die TIWAG nicht übernehmen. Und wenn, dann möchten sie die Herren Wallnöfer und van Staa ganz gewiß nicht mitübernehmen. Aber die zwei übernehmen sich eh selber die ganze Zeit. Vor den Augen der Öffentlichkeit. 10. In der Radiosendung hat Van Staa uns vorgelogen, „die Masten gehen nicht direkt vom Stausee weg, sondern vom Kraftwerk. Die Kraftwerke sind am niedersten Punkt der Fallhöhe und das ist in der Regel im Inntal und von dort gehen die Stromleitungen dann weg.“ Wahr ist, daß bei der von ihm heftigst betriebenen Kraftwerkskette die 380 kV-Freileitung bis zum KW Aschbach (30 km südlich vom Inn) im hinteren Ötztal führen würde (Projektbeschreibung). Auf die Dauer ist es nicht gut, wenn man einen Landeshauptmann hat, der soviel lügt. Ich meine, dieses eine Jahr noch werden wir ihn wohl aushalten, aber zum Schaden für das Land ist es auf jeden Fall. Auch wenn er bis dahin das Ötztal-Projekt nicht verhandlungsfähig derlügen wird. Dieser Typ ist sogar dann schon zum Fürchten, wenn ihm die Wahrheit herausrutscht. Denn wenn er in der Radiosendung kundtut, „ich werde darauf achten, daß wir die Interessen der Bevölkerung bestmöglichst im Auge behalten“, so ist das, wenn man es richtig versteht, nur als gefährliche Drohung zu verstehen. Er hat unser Interesse, das darin besteht, unseren Lebensraum zu erhalten, dann eben auf die Art „bestmöglichst im Auge“ auf die der Jäger das abzuknallende Reh „bestmöglichst im Auge“ hat. M.W. |
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