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Asyl für den „Synthesebericht“ [24.04.2006] Man erinnert sich: Um seine tolle Kraftwerksoffensive ja beim Arsch anzugehn statt beim Kopfe, hat der Landeshauptmann vor zwei Jahren bei der TIWAG einen „Optionenbericht“ bestellt. Und um aus der Kalamität, in die ihn diese selbstmörderische Auflistung von sechzehn Projekten und noch mehr unser Widerstand gegen dieselben gebracht hat, herauszukommen, ist van Staa, gscheit wie er ist, mit Anlauf in die nächste, in die nächstgrößere hineingerannt: Er hat um ein Schweinegeld ein Prüfungsteam aus insgesamt 17 Experten des Amtes der Tiroler Landesregierung und dreier externer Forschungsinstitute - Joanneum Research (Graz), IFF-Soziale Ökologie (Wien) und Ökologie-Institut (Wien) – mit der „fachlichen Prüfung der TIWAG-Optionen“ betraut. Das Ergebnis, der sogenannte Synthesebericht war für seinen Erfinder niederschmetternd! So wurden darin zum Beispiel beide Varianten des immer noch favorisierten TIWAG-Projekts „Kraftwerksgruppe Kaunertal“ in drei von vier Prüffeldern negativ bzw. sehr negativ bewertet: „starke Beeinträchtigung des Tourismus“ „negative regionale Wertschöpfungseffekte“ „sehr hohe und nicht mehr herstellbare Naturverluste“ „aus allen diesen Gründen eher problematisch“ „ungünstigste aller Optionen“ usw. Klar, waren wir es, die den Landeshauptmann in diese Situation hineintheatert haben. Aber sein eigener Beitrag, ohne den es nicht gegangen wäre, war, daß er sich von uns hat bereitwillig da hineintheatern lassen. Mit dem „Synthesebericht“ hat sich van Staa ein Eigentor der Extraklasse geschossen, das weiß er. Inzwischen weiß er’s: Er hatte, übergscheit wie er ist, die eigenen Beamten damit beauftragt, mit seiner Kraftwerksoffensive ums Eck zu fahren, aber ordentlich. Und was tut einer, der Realität nie zur Kenntnis nimmt, wenn sie nicht in seine Vorstellungen paßt, dann? Er düpiert seine Fachabteilungen indem er sich einen Dreck um ihre umfangreiche offizielle Vorprüfung schert und setzt sturheil weiter auf die Großprojekte von vorgestern. Nach dem Motto: Heraus aus der mißlichen Lage, hinein in eine ausweglose! Denn van Staas „Synthesebericht“ wird in einem möglichen UVP-Verfahren eine schwere Hypothek für die Kraftwerksbetreiber sein und den Gegnern noch viel Freude machen. Anders gesagt, der Rettungsring, den er einer verzweifelt strampelnden TIWAG zuwerfen wollte, ist dort als Mühlstein angekommen. So wie die TIWAG mehrere rechtsgültige Gemeinderatsbeschlüsse gegen ihre Projekte jetzt aushebeln will, indem sie argumentiert, die Pläne seien nunmehr abgeändert und gegen diese abgeänderten lägen keine ablehnenden Beschlüsse vor, so versucht man auch diesen „Synthesebericht“ aus der Welt zu schaffen. Während er monatelang auf der offiziellen und von uns Steuerzahlern bezahlten Internetseite des Landes zugänglich war, wurde er kürzlich von dieser verstoßen. Der Link von der TIWAG-Homepage geht voll ins Leere: http://www.tiroler-wasserkraft.at/unternehmen/optionenbericht/index.php http://www.tirol.gv.at/raumordnung/optionenbericht/downloads/i_Synthesebericht.pdf Weg! Entsorgt! Erledigt! Erinnert an ein überschlaues Kind, das sich die Augen zuhält, um nicht gesehen zu werden. Da braucht man schon eine millionenteure PR-Agentur, damit einem so ein Mumpitz einfällt. Nun, wir bieten dem verfolgten, behördlich vertriebenen „Synthesebericht“ ab sofort Bleiberecht auf dieser Seite: „Synthesebericht“ des Amtes der Tiroler Landesregierung-2005 im Asyl M.W. |
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