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Die gute Nachricht: Endlich gibt es eine Anzeige gegen den Vorstand wegen der Cross-Border-Geschäfte. Die schlechte Nachricht: Leider nur in Leipzig! [10.11.2006] „Seit Wochen grummelt es“, schrieb die Leipziger Internet-Zeitung Lizzy-Online bereits am 6. Oktober 2006. „Haben die Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe nun Geschenke angenommen? Privattelefonate übers Dienst-Handy abgewickelt? Vergnügungsflüge von der Firma bezahlen lassen? Ein anonymer Brief an die Staatsanwaltschaft hatte kriminellste Machenschaften vermuten lassen.“ Es geht dabei auch um die Cross-Border-Geschäfte der Stadt und in diesem Zusammenhang um „Vergnügungsreisen mit Lebenspartnern, teuren Concorde-Flügen in die USA im Jahr 2001.“ Wenn man so etwas hört, erinnert man sich, auf dieser Seite gelesen zu haben, dass der damalige TIWAG-Finanzvorstand und heutige Cross-Border-Risikomanager der TIWAG Hermann Meysel sogar laut Tiroler Tageszeitung bereits bis zum Abschluss des ersten CBL-Deals, des Sellrain-Silz-Deals, im Herbst 2001 z-w-e-i-u-n-d-d-r-e-i-ß-i-g Mal in die USA geflogen sein soll. Der Aufsichtsrat jedenfalls, jetzt aber wieder in Leipzig, hat im Oktober 2006 die Wirtschaftsprüfer von der KPMG eingeschaltet. Jetzt liegt ein erstes Ergebnis der Untersuchungen vor. ‚Die Anzahl der Flüge im Zusammenhang mit der Cross-Border-Leasing-Transaktion erscheinen angesichts des damit bekanntlich verbundenen komplexen Verhandlungsumfanges und Abstimmungsbedarfes vertretbar’, formuliert es der LVB-Aufsichtsrat in seinem Abschluss-Bulletin. Mit der durchaus kritischen Anmerkung: ‚Allerdings war der Standard in Form von First Class Flügen und Concorde-Flügen aus Sicht des Ausschusses nicht angemessen.’, berichtet Lizzy-Online am 10. November 2006) und setzt fort: „Man könnte fast sagen: Das ist nett gesagt. Denn hier wird ein weltmännisches Auftreten bedauert, das in dieser Luxusorientierung natürlich nicht dem Leipziger Standard entspricht. Leipziger Unternehmen spielen eben nicht in der Liga der Ackermann & Co. und ihre Geschäftsführer sind nach wie vor Angestellte der Stadt. Dass sie derart von ihren amerikanischen Geschäftspartnern hofiert wurden, ist keine Auszeichnung Leipziger Geschäftstüchtigkeit, sondern jene berühmte ‚süße Verlockung‚, die über die möglichen Tücken der angebahnten Geschäfte hinwegtäuschen soll. Und die eingegangenen Cross-Border-Leasings, bei denen Leipziger Besitztum auf Jahrzehnte an amerikanische Geldgeber ‚ausgeliehen’ wird, haben ihre Tücken.“ Bei den „süßen Verlockungen“ fällt einem unweigerlich ein, was ein Insider, der im Auftrag einer ausländischen Bank an CBL-Verträgen mitarbeitet, im Forum dieser Seite einmal gepostet hatte: „... geld spielte keine rolle ... essensrechnungen von 2.000,-- EUR waren normal ... es gab nur das beste vom besten ... alle flüge 1.klasse ... die amerikaner haben alles bezahlt, hahaha ... selbst die besuche in einschlägigen clubs ... (Posting vom 18. April 2005) Aber von Innsbruck wieder nach Leipzig, von TIWAG/IKB wieder zu LVB. Lizzy-Online: „Nicht völlig ungetadelt blieb schließlich jene dubiose Reise von Klaus Heininger und Wilhelm Georg Hanss samt Begleiterinnen vom 2. bis 5. Oktober 2003, also etwa zehn Monate nach dem Abschluss der Transaktionen zum Schienennetz-CBL, nach Dubai. Sie folgten dabei der Einladung des Investors. Der Aufsichtsrat der LVB ‚stellt klar, dass für die Zukunft über die Selbstverpflichtung zum Verhaltenskodex eindeutig geklärt ist, dass die Annahme von Einladungen dieser Art nicht akzeptabel ist.’ Dass der erste Dubai-Trip möglicherweise auch mit dem zweiten zu tun haben könnte, zu dem Hanss und Heininger gemeinsam vom 6. bis zum 8. Februar 2004 reisten, blieb unhinterfragt. Da sei es bei einer Fachtagung auf Einladung des Arrangeurs um ‚die Erfahrungen mit Cross-Border-Leasing-Geschäften in Leipzig und mögliche künftige Geschäftsmodelle vor dem Hintergrund der sich verändernden steuerrechtlichen Situation’ gegangen, heißt es. Man könnte fast mutmaßen, dass trotzdem über weitere Geschäfte geredet wurde - die aber mangels weiterer Masse - nicht zustande kamen. (Auszüge aus LEIPZIG ONLINE, 10.11.06) M.W. |
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