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Von den Zeitungen, die sich auch die TIWAG nicht kaufen kann [29.12.2006] Während die TIWAG weiterhin - als ob es keinen Rechnungshofbericht gegeben hätte – hierzulande alle Zeitungen landauf landab mit Anzeigen zumüllt und sich mit diesem Overkill selbst schwer beschädigt, sieht man ihre Kraftwerksvisionen von außerhalb des Gartenzauns ein kleines bißchen anders. Allein in den letzten Tagen haben führende deutsche Zeitungen - und mit Stuttgarter Zeitung (STZ, 10.12.2006), Frankfurter Rundschau (FR, 9.12.2006) und Süddeutscher Zeitung (SZ, 21.12.2006) just in den Fürstentümern der TIWAG-Partner EnBW, RWE und EON erscheinende Blätter - wieder sehr kritische Berichte über die „kühnen Pläne für angeblich saubere Wasserkraftwerke hoch droben in den Alpen“ (SZ) gebracht. Da ist ohne Katzbuckelei vor mächtigen Interessengruppen in Tirol wirklich von „mächtigen Interessengruppen“ in Tirol die Rede (STZ), von „schmutziger Energie“ (SZ) und von „Stromwaschanlagen“. Hat man so etwas ähnliches schon einmal gelesen in der von der TIWAG gesponserten und mit ihr schrecklich verhaberten Tiroler Tageszeitung? „Die so erzeugte Energie wäre weitgehend für den Export bestimmt.“, steht etwa in der Frankfurter Rundschau. Punkt. „Das meiste ginge nach Deutschland.“ Punkt. „Der stammt nun vornehmlich aus Atomkraft und fossilen Energiequellen, so dass das Image der ‚sauberen Wasserkraft’ nicht aufrecht zu erhalten wäre.“ Punkt. Lauter richtige Sachen. Ebenfalls nicht in einer Randnotiz eines hiesigen Regionalblattes, sondern in einem Sechsspalter (!) im Hauptteil (!) des Weltblattes Süddeutsche Zeitung kommt die „zweifelhafte Energiebilanz“ der TIWAG-Projekte zur Sprache. Eine ganze große halbe Seite lang geht es da unter dem Titel „Gegen den Strom“ um die „aufwendige Pumperei“ und den „spottbilligen Bandstrom“ und um „viel, sehr viel Geld“ im Hintergrund. Dazu darf sich aber in der Süddeutschen auch gern der Landeshauptmann („ganz grantig“) mit seiner absurden Argumentation ebenso lächerlich machen wie ein leitender TIWAG-Ingenieur mit einer „tragikomischen Fehleinschätzung“. So liberal ist man dort allemal. Wird’s die Tiroler Politik jetzt und nach den Riesen-Geschichten in diesem abgelaufenen Jahr in der „Neuen Zürcher Zeitung“, in der „Frankfurter Allgemeinen“ und in der „Zeit“ über den massiven Widerstand gegen die TIWAG-Pumpspeicherprojekte glauben? Kaum. Also wird sie's spüren müssen. Wie im Ötztal, „wo man“, wie die Stuttgarter Zeitung schrieb, „sogar einen übermächtigen Gegner niederrang. Als die landeseigene Kraftwerksgesellschaft TIWAG oberhalb des Ortes einen riesigen Stausee mitten ins Schutzgebiet bauen wollte, schlossen sich praktisch alle Einwohner einem Aktionsbündnis an, das dem Stromkonzern den Krieg erklärt hatte. Inzwischen gab die TIWAG den Rückzug aus dem Projekt bekannt. Mit den Ventern ist nun mal nicht zu spaßen, seit sie erkannt haben, dass die unverdorbene Natur das größte und eigentliche Kapital der Alpengemeinde ist.“ M.W. |
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