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Sängerbund-Präsident Günther Platter: „Hart durchgreifen, aber keinen Wirbel!“ [14.03.2017]
Bekanntlich ist es für Günther Platter unheimlich wichtig, selbst Chef des Landesschützenbundes zu sein und der Tiroler Kaiserjäger und Präsident des Tiroler Blasmusikverbandes und des Tiroler Trachtenverbandes und des Tiroler Sängerbundes.
Wobei ihn das Ehrenamt bei letzterem etwas weniger freuen dürfte, seit es dort ordentlich Knatsch gibt. In der Kritik steht Manfred Duringer, Sängerbund-Obmann von Platters Gnaden. Auslöser ist die für kommenden Samstag einberufene außerordentliche Generalversammlung des Vereins, in welcher Duringer eine umstrittene Statutenänderung durchpeitschen und mittels vorgezogener Neuwahlen seine Position festigen möchte.
Dagegen gibt es Widerspruch von Seiten eines der Mitglieder-Chöre des Tiroler Sängerbundes und der „Initiativgruppe Tiroler Sängerbund“ in Form eines Offenen Briefes an dessen Präsidenten Günther Platter.
Die Verfasser wollten, dass Ihr Schreiben über das Sekretariat an alle Mitglieder versandt wird. Duringer hat das abgelehnt und ist schnurstracks zu seinem Schutzherrn gerannt, dessen knappe Anweisung im Titel dieses Artikels wiedergegeben wird.
Auszüge aus „Offener Brief - Chor der Vielfalt und Initiativgruppe Tiroler Sängerbund an den Präsidenten des Tiroler Sängerbundes (TSB), HLH Günther Platter, alle Mitgliedschöre und Ensembles des TSB und den Vorstand des TSB“:
Manfred Duringer, Obmann des Tiroler Sängerbundes, mit seinen beiden Hebstecken
Tiroler Sängerbund vebietet Chören das Singen
Die Initiativgruppe hat auch Anträge auf Abänderung der Tagesordnung eingebracht, wie es in den Vereinsstatuten vorgesehen ist. Die Reaktion Duringers auf diesen demokratischen Einspruch war die Einschaltung der Rechtaanwaltsskanzlei Klaunzer & Klaunzer. Und diese droht der Obfrau des „Chors der Vielfalt“ damit, seine Mandantschaft werde sich „erforderlichenfalls auch gerichtlich gegen Sie zur Wehr setzen“.
Und weil es die Kritiker gewagt haben, in einem Rundmail anzukündigen, dass sie bei der Generalversammlung am Samstag zur Verabschiedung des Vorstandsmitgliedes Bernhard Sieberer zwei Lieder singen wollen, wird ihnen ein Eingreifen „theoretisch sogar mit Hilfe der Polizei wegen Hausfriedensbruch“ in Aussicht gestellt.
Tirol, wie es singt und – über den Sängerbund-Obmann – lacht.
Reaktion:
Tiroler Kronenzeitung, 19.3.2017
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