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Nicola Werdenigg darf auf keinen Fall „Tirolerin des Jahres“ werden [05.12.2017]
Das geht gar nicht.
Wenn man sich anschaut, was sie getan hat.
Das hat sie nicht verdient.
Das wäre eine komplette Entwürdigung. Der Auszeichnung? Nein, der unerschrockenen und standhaften und beherzten Frau, die einen so weiten Weg gegangen ist vom hintersten, hintertupfigsten Zillertal bis dahin, wo sie jetzt steht, an der Spitze der #metoo-Bewegung in Österreich.
Die „Auszeichnung“ Tiroler des Jahres wurde von dem sehr, sehr seltsamen Wiener Club Tirol erfunden und wird jährlich mit großem Hallo und Bussi-Bussi und Foto-Foto vom Landeshauptmann durch Überreichung einer Kitschskulptur aus dem Hause Swarovski vollzogen. Die Würdigung ist erstens durch ebendiese handelnden Personen schwer diskreditiert und zweitens durch einige der zuletzt damit Bedachten wie Hans-Peter Haselsteiner, Mirjam Weichselbraun, Tobias Moretti oder René Benko.
Die höchste Auszeichnung, die Nicola Werdenigg für ihr beispielhaftes Handeln von Günther Platter erhalten kann, ist, wenn sie von ihm keine bekommt. Er, der sonst zu jedem Thema sehr schnell eine Meinung hat, auch wenn es nicht seine eigene ist, schweigt zur Tiroler causa prima seit geschlagenen zwei Wochen. Martin Malaun, sein Vorsager und Einsager, hat ihm nicht nur keinen Text geliefert, sondern ihm sogar Sprechverbot erteilt, um nur ja nicht anzustreifen an dieser Geschichte, bei der es für ihn im Wahlkampf nichts zu gewinnen gibt.
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