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Jürgen Bodenseer endlich am TIWAG-Futtertrog angelangt [01.02.2009] Die verwehten Ideen des Oberkomikers von der Tiroler Wirtschaftskammer in Sachen Kraftwerksoffensive sind vielleicht noch erinnerlich: „Am Ufer von Stauseen sollten mit der vor Ort gewonnenen Energie Propeller angetrieben werden, die Wind für Surfer produzieren.“ Dass an keinem Stausee der Welt Strom produziert wird, sondern erst viele Hunderte Meter tiefer im Krafthaus, hat ihn dabei nie angefochten. „Mit Stauseewasserkraft angetriebene Windräder“, halluziniert er ein anderes Mal, könnten „am Stausee das erste Alpensegeln der Welt“ in Tirol möglich machen. Oder: „Da ist zum Beispiel ein Klettergarten bei einer Staumauer eine interessante Geschichte. Warum nicht eine Staumauer zur Kletterwand ausbauen?“ Von der Wirklichkeit, dass die TIWAG noch nirgendwo Staumauern gebaut hat und auch keine plant, sondern Schüttdämme (mit bloß vierzig Grad Neigung), kann Bodenseer sich in seinem Realkabarett natürlich nicht beirren lassen. Dass es von seinen Tiroler Wasserkraft-Visionen zu seinen Tiroler Wasserkraft-Provisionen (nicht nur sprachlich) nur ein kleiner Schritt ist, hat er durch großzügige finanzielle Unterstützung seines ÖVP-Wirtschaftsbundes durch die TIWAG schon erfahren dürfen. Nach der Aufdeckung des TIWAG-Honorarkonsuls Streiter, pardon, des TIWAG-Konsulentenhonorars Streiters hat Bodenseer sich öffentlich furchtbar über diese Unverschämtheit empört gegeben, auch bei mir zuhause angerufen, gratuliert und mir fingerdick Honig ums Maul gestrichen. Wenn ich einmal etwas bräuchte von ihm, dann sollte ich zu ihm kommen, das - 0664 102 22 93 - sei seine private Handynummer usw. usw. Mein Wunsch freilich ist, dass es mir in meinem Leben nie so schlecht gehen möge, dass ich von so einem irgend etwas brauche. Allenfalls vielleicht eine Erklärung für das Folgende. Die Empörung über den Streiter am Futtertrog trog Zum Imperium von Jürgen Bodenseer, dem Mischkonzern Alois Wild GmbH (in Rum), gehört auch die Werbefirma Trio (in Rum). Geschäftsführer von Trio ist Bodenseers Schwager Markus Pikkemaat. Als die TIWAG im August des Vorjahres ihren fetten Werbe-Etat neu ausgeschrieben hat („Entwicklung und Umsetzung von Werbemaßnahmen“), hat sich auch Bodenseer mit seiner Trio Werbe und Public Relations GmbH beteiligt. Maßgeblich über die Auftragsvergabe mitentschieden hat dabei Georg Hofherr von Hofherr Communikation, der PR-Agentur der TIWAG. Wie Hofherr entschieden hat? Das war aufgrund der Ausgangslage nicht schwierig: Eine weitere Bodenseer-Firma, die av-media productions GmbH' (in Rum) ist nämlich hochoffiziell eine Partnerfirma von Hofherr und betreut seit Jahren Hofherrs Internetseite. Da Bodenseer zugleich Innsbrucker Messepräsident ist und Hofherr umgekehrt den von ihm angestrebten PR-Auftrag von der Messegesellschaft zugesagt bekommen hat, sprach eigentlich nichts mehr dagegen, Bodenseers Werbeagentur bei der TIWAG zum Zug kommen zu lassen. Und so geschah es denn auch. „Name und Anschrift des Wirtschaftsteilnehmers, an den der Auftrag vergeben wurde: Trio GmbH, Serlesstraße ....“ (Mitteilung der TIWAG lt. Beschaffungsvorschriften der EU). Der schwarze Filz in Tirol, Bereich TIWAG - Hofherr - Bodenseer (Ausschnitt) Bodenseer hat kein Verständnis für diese Vorgänge und prangert alle an, die in diese Sache involviert waren: "Ich schäme mich für jene, die das initiiert, davon gewusst haben und es ohne Gegenreaktion geduldet haben." Das Resümee Bodenseers wirkt insgesamt ernüchternd: "Schade, dass solche Dinge in unserem schönen Land Tirol passieren müssen", stellt der Wirtschaftspolitiker fest. Entschuldigung, dieses Zitat aus der Tiroler Tageszeitung gehört nicht hierher. Das war auf Streiter gemünzt (TT, 9.4.2008), auf Streiters Schlürfen, Schmatzen, Schlingen am TIWAG-Futtertrog. Das ist inzwischen lange gegessen. Mit seinen Vorleistungen (siehe oben) und mithilfe seiner schwarzen Brüder hat sich Bodenseer nun also an Wallnöfers reichlich gefüllte Fresskrippe herangekämpft. Die Frage ist jetzt nur noch, ob er als bezahlter Werbefuzzi der TIWAG spricht, wenn er ihren Großprojekten das Wort redet oder – wie er vorgibt - als Wirtschaftskammerpräsident: Bezirksblatt Imst, 28.1.2009 |
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