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Was geht ab in der Wattener Lizum? Was macht die deutsche Bundeswehr dort wirklich? [23.01.2020]
Der Truppenübungsplatz Wattener Lizum geht zurück auf die deutsche Wehrmacht, die dort ab 1938 die Lager Walchen und Lizum errichtet hat. Die Almflächen wurden den Bauern teilweise abgelöst, teilweise erhielten sie Tauschflächen im Unterinntal. Die US-Besatzer schenkten 1945 das von ihnen übernommene „Deutsche Eigentum“ im Ausmaß von 5000 Hektar dem Land Tirol. 1955, nach dem Staatsvertrag, wurde es von diesem an das Österreichische Bundesheer abgetreten. Im nicht öffentlichen Übergabevertrag ist klar geregelt, was dort – dem Bekenntnis zur immerwährenden Neutralität der Republik Österreich entsprechend - stattfinden darf und was nicht.
Inzwischen verstößt das Bundesheer gewohnheitsmäßig gegen darin enthaltene Vertragsbestimmungen (wie schießfreie Zeiten und übungsfreie Monate) und lässt auch die Deutsche Bundeswehr nach Belieben in der Lizum gewähren. Kein Wunder, dass diese dort auch Bombenabwürfe üben wollte (siehe unten) und sogar mit dem Angebot, diesen zweitgrößten österreichischen Truppenübungsplatz zu kaufen, an das Verteidigungsministerium in Wien herangetreten ist.
Jüngsten Zeitungsmeldungen zufolge will der Landeshauptmann von Tirol (noch dazu als ehemaliger Verteidigungsminister) keine Ahnung haben, was in der Lizum abgeht. Wie glaubhaft ist das denn?
Was weiß er darüber, dass dort mit NATO-Kriegsmaterial geübt wird? Uranmunition verschossen wird? Von den Deutschen autonome Roboter - Lethal Autonomous Weapons, sogenannte „Killer Robots“ - zum Einsatz kommen sollen (getarnt als Entschärfungsroboter)?
Nachdem das Land Tirol die dortigen Almen dem Bundesheer übergeben und damals vertraglich klar festgelegt hat, was dort sein darf und was nicht, ist der Landeshauptmann auch verantwortlich dafür, dass hier der ordnungsgemäße Zustand wieder hergestellt wird. Nur sich unwissend zu geben, reicht jetzt nicht mehr.
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