|
Die Wohnungsnot in Innsbruck als Geschäftsgrundlage [04.08.2020]
Es gibt Leute, die haben zu viel Geld. Es gibt Spitzensportler, die zuviel verdienen. Die auf die Wohnungsnot setzen, in Immobilien investieren, auf Wertsteigerung spekulieren. Alessandro Schöpf, Tiroler, Fußballer bei Schalke 04 und österreichischer Nationalspieler, mit einem Monatsgehalt von rund 150.000 Euro (ohne Prämien und Werbeeinnahmen), hat in Innsbruck-Arzl gerade fünf in Bau befindliche Wohnungen (inkl. acht Tiefgaragenplätzen) gekauft. Für sich? Nein, zum Vermieten.
Er wird dort nie wohnen in seinem Leben, fünfzig Meter hinter der Eisenbahnlinie.
Alessandro Schöpf hat diese fünf Wohnungen fünf wohnungssuchenden Familien für immer weggekauft. Ein schweres Foul. So ist Wohnbau, geförderter oder nicht geförderter, nicht gedacht. Sollen die im gesellschaftlichen Vergleich obszön überbezahlten Fußballer sich doch weiterhin ihre Porsches und Lamborghinis zulegen, die nehmen sie hier wenigstens niemandem weg.
Innsbruck-Arzl: Die Wohneinheiten, die sich der Fußballer bereits vor Baubeginn gesichert hat
So kann das Wohnungsproblem in Innsbruck nie gelöst, insbesondere die große Nachfrage nach Eigentumswohnungen nie befriedigt werden.
Schöpf ist natürlich nicht der einzige. Ein anderes Beispiel ist Benni Raich, Ex-Skirennfahrer aus dem Pitztal und Liebkind der Politik, der Medien und der Werbewirtschaft. Auch alles andere als systemrelevant. Er hat sogar eine eigene „Raich Immobilien GmbH“ gegründet, deren alleiniger Gesellschafter er ist. Ihr gehören, nur als Beispiel, zehn Wohnungen am Mitterweg in Innsbruck.
Auch hier: Wenn er sein Geld in einem Hotel im Pitztal angelegt hätte oder von mir aus auch in mehreren, wären zehn Wohnungssuchende, Einzelpersonen, Paare, Alleinerziehende, Familien, was immer, am Mitterweg zu einer sauer verdienten Eigentumswohnung gekommen.
|