|
Anton Steixner ist die Maske des Bauernvertreters verrutscht [23.02.2011]
Warum müssen wir Landesräten so hohe Gehälter bezahlen? Weil sie damit auch unliebsamen Kritikern das Maul stopfen müssen. Der jüngste Versuch von Landesrat Steixner ist allerdings fehlgeschlagen.
Da hat der oberste Agrarpolitiker Tirols zuerst (2008) „seine“ Bauern in keiner Weise in der Abwehr der gefährlichen Zwangsimpfung ihrer Tiere gegen die Blauzungenkrankheit (die österreichweit bei keinem einzigen Tier ausgebrochen ist!) unterstützt und sie dann (2010) mit den wegen der Impfverweigerung ausgefassten Strafbescheiden noch einmal allein gelassen. Während in den anderen Bundesländern auf politischen Druck hin die Bußgeldvorschreibungen aufgehoben wurden, hat Steixner erklärt: „Ich sehe da keine Möglichkeit mehr zu urgieren. Wenn das ein rechtskräftiger Bescheid ist, dann sind uns auch die Hände gebunden.“
Albin Wegscheider, Bauer in Oberhofen, auch sonst ein Kritiker „seiner“ Bauernvertreter, hat die aufgebrummte Strafe von 350 Euro nicht bezahlt und daher jüngst die Aufforderung zugestellt bekommen, im Polizeianhaltezentrum in Innsbruck die Ersatzfreiheitsstrafe von dreieinhalb Tagen anzutreten.
Kurier, 23.2.2011
Erst als die Geschichte öffentlich wurde und damit auch allgemein bekannt, dass Steixner die ganze Zeit keinen Finger seiner gebundenen Hände gerührt hat, hat er (gestern) zum Telefon gegriffen und Albin Wegscheider angerufen. Dabei hat sich folgender Dialog ergeben:
Steixner: „I verdian Geld jede Menge, des isch für mi koa Problem, i zahl dir des aus mein Sack außer und nacher isch a Ruah um die Sach‘ und ma redt nimmer drüber.“
Wegscheider: „Na, des will i nit, da tuat mir der Magen weah.“
Steixner: Der Magen braucht dir nit weah tuan, isch ja mei Geldbeutl.“
Wegscheider: „Na, i will des nit.“ Albin Wegscheider bestätigt den Wortlaut.
Anton Steixner hat ihn nicht dementiert.
Die Familie Wegscheider kämpft nicht nur für sich selber, sondern auch für die anderen Bauernfamilien, die einen ähnlichen Strafbescheid zugestellt bekommen haben. Sie lassen sich nicht auseinanderdividieren. Da nützt auch Steixners schmieriges Angebot mit seinem großen Sack nichts mehr.
|