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Hofherr-Lobbying fürs Behördenfunknetz durch „Druck bei politischen Entscheidungsträgern“ [05.09.2011]
Anfang Mai 2003 wollte es Georg Hofherr noch groß angehen, das Lobbying für das Behördenfunknetz „Master-Talk“ seines Freundes Hansjörg Tengg. Vierzehn Tage später kam das Aus des Innenministeriums und schließlich die Neuvergabe an die Konkurrenz „Tetron“ mit der Telekom und Kollegen Hochegger.
Dabei hatte sich die Hofherr Communikation so viel vorgenommen. Schließlich sieht die Firma laut Eigenwerbung „ihren Schwerpunkt in den Bereichen PR, Lobbying und Opinion Leader-Marketing“. Das Feld sollte von Tirol aus aufgerollt werden und hier vor allem mittels der „schwarzen Hälfte“. Wie? Mit „Druck bei politischen Entscheidungsträgern“:
Bei Angelika Rech, die diese firmeninterne „Aktennotiz“ verfasst hat, handelt es sich übrigens um Georg Hofherrs sechs Jahre ältere Schwester. (Er hat sie später versucht bei der von Hofherr betreuten Lebenshilfe Tirol unterzubringen und sie dann in die Gemeinde seines Freundes Peter Schönherr, Bürgermeister von Neustift, vermittelt und sie jüngst in der von Hofherr Communikation betreuten Ötztaler Therme Aqua Dome installiert.)
Dafür, dass der Auftrag zur Einrichtung eines österreichweiten Behördenfunknetzes „Master-Talk“ und damit Hofherr entzogen wurde, gab‘s für das Konsortium eine Abfindung von 29,9 Millionen Euro.
Die Frage, mit der sich der parlamentarische Untersuchungsausschuss vielleicht auch beschäftigen sollte ist, wer davon wieviel abbekommen hat.
PS. Mit Beginn der Herbstsession des Nationalrates soll ja Gretl Patscheider, die Tante des Master-Talk-Lobbyisten Georg Hofherr, die Nachfolge von Maria Rauch-Kallat antreten, der Frau des Tetron-Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly. Pressesprecher der Frau Ministerin war übrigens seinerzeit Jürgen Beilein, der spätere Chef des Hofherr-Büros in Wien. So übersichtlich ist Österreich.
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